Ein weiterer Nackenschlag für die Eurogate-Gruppe: Nach dem Verlust der Nordamerikadienste der Hapag-Lloyd in Bremerhaven wird nun auch Cagliari, Terminal der italienischen Eurogate-Beteiligung Contships Italia, durch Livorno ersetzt.
[ds_preview]Wie Hapag-Lloyd gegenüber der HANSA bestätigte, wird Cagliari auf Sardinien künftig von weitaus weniger Schiffen angelaufen. Bislang war der sardische Hafen der Mittelmeer-Hub für die Hamburger Linienreederei und ihre Partner.
Konkret fällt der Cagliari International Container Terminal (CICT) aus der Rotation von drei Diensten heraus, die zwischen Kanada, Mexiko sowie der Karibik und dem Mittelmeer pendeln. Es waren die einzigen drei interkontinentalen Verbindungen, die noch abgefertigt wurden. Außerdem wird auch der Anlauf des »Levante«-Dienstes gestrichen, der im Mittelmeer operiert. Das gesamte Umschlagvolumen werde nach Livorno zum TDT-Terminal der Gruppo Investimenti Portuali (GIP) verlagert, heißt es.
Zu klein für Großschiffe
»Cagliari ist für unsere Schiffe schlicht zu klein geworden«, heißt es bei Hapag-Lloyd auf Anfrage der HANSA. Der Hafen von Cagliari könne derzeit nur Schiffsgrößen bis etwa 6.000 TEU abfertigen. Die Entscheidung sei daher aus »operativen Gründen« gefallen.
Es verbleiben nach Angaben des Branchendienstes Alphaliner nur der wöchentliche Nordeuropa-Med-Dienst EMX (East-Mediterranean Express) und die Nutzung eines Feederdienstes von Unimed Feeder Services (UFS), bei dem Hapag-Lloyd Slots buchen wird. UFS steuert Cagliari künftig ebenso an wie Genua, Livorno und Marsaxlokk auf Malta.
Für Cagliari, die Contship-Gruppe und letztlich auch Eurogate ist dies ein Schlag ins Kontor. Der Umschlag an dem Terminal an der Südspitze Sardiniens schwächelt bereits seit Jahren. Der Umschlag an den italienischen Häfen war im vergangenen Jahr um -6% auf 4,36 Mio. TEU gefallen. In Cagliari waren es zuletzt noch 288.790 TEU, ein Rückgang um -38% gegenüber 2017 und der schlechteste Wert seit 2002.
Auch der Containerumschlag in Gioia Tauro fällt künftig weg, nachdem Contship jüngst die eigene 50%-Beteiligung am Medcenter Container Terminal an MSC verkauft hatte. Dort waren 2018 noch 2,3 Mio. TEU (-4,5%) bewegt worden. Vom Eurogate-Terminal in Bremerhaven waren zuvor vier Transatlantik-Dienste mit einem Umschlagvolumen von rund 500.000 TEU abgezogen und nach Hamburg verlegt worden.