Nach der Kollision des Lotsenschoners »No. 5 Elbe« mit einem Containerschiff ermittelt die Hamburger Polizei gegen den Kapitän des Traditionsseglers.[ds_preview]
Dem 82-jährigen Kapitän des Segelschiffes, einem pensionierten Elblotsen, wird vorgeworfen, den historischen Zweimaster auf die falschen Seite des Elbe-Fahrwassers manövriert und vor dem Containerschiff gewendet zu haben. Es gehe um den Verdacht der Gefährdung des Schiffsverkehrs und der fahrlässigen Körperverletzung. Der 142 m lange Frachter hat sich laut Wasserschutzpolizei korrekt verhalten, auf der Brücke war zudem ein Lotse zugegen.
Der historische Schoner war am Sonnabend auf der Elbe beim Aufkreuzen auf Höhe Stadersand mit dem Containerschiff »Astrosprinter« kollidiert und später in der Mündung der Schwinge gesunken. Es hatte laut Polizei Warnungen über Funk gegeben. Warum darauf an Bord der »No. 5 Elbe« nicht reagiert worden sei, müsse noch geklärt werden.
Die beabsichtigte Bergung kann wohl nicht vor dem kommenden Wochenende erfolgen. Der Eigentümer des Traditionsschiffes, die Stiftung Maritim in Hamburg, arbeitet den Angaben zufolge gemeinsam mit allen Beteiligten noch an einem Konzept. Wahrscheinlich ist, dass für die Bergung ein Schwimmkran eingesetzt wird.
Unklar ist weiterhin, wie groß die Schäden am Schiffsrumpf sind. Der Wulstbug des Containerfrachters hatte den ehemaligen Lotsenschoner backbords gerammt. Einige Teile des Riggs seien bereits abgebaut worden. Rund 1.300 l Schiffsdiesel seien abgepumpt worden. Zusätzlich wurden Ölsperren gelegt.