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Die nach einem Natomanöver havarierte norwegische Fregatte »Helge Ingstad« wird nach einer Kostenabwägung nun verschrottet. Eine Ersatzneubau käme wohl nur unwesentlich teurer.

Rund 1,25 Mrd. € würden für eine Reparatur des Schiffs fällig. Die Dauer der Instandsetzung werden auf vier bis fünf Jahre geschätzt. In Anbetracht der w[ds_preview]irtschaftlichen und technischen Risiken hat sich das norwegische Verteidigungsministerium laut einer Mitteilung nun entschieden, das Schiff zu ersetzen, anstatt es zu reparieren.

Eine Neubau würde den Angaben zufolge zwischen 100 und 300 Mio. € mehr kosten als eine Reparatur der »Helge Ingstad«. Die Verschrottung koste voraussichtlich 5 bis 10 Mio. €, außerdem könnten wohl einige Teile des Havaristen im Wert von 10 bis 40 Mio. € wiederverwendet werden.

Wie der Ersatz der »Helge Ingstad« aussehen und finanziert werden soll, ist noch offen. Wie die HANSA-Schwesterpublikation Europäische Sicherheit & Technik berichtet, soll die Besatzung des Havaristen vorerst auf den verbliebenen vier Fregatten der Fridtjof-Nansen-Klasse unterkommen.

Gut fünf Monate lang hate die »Helge Ingstad« in einem Fjord unter Wasser gelegen. Auf dem Rückweg vom NATO-Manöver »Trident Juncture« war das Kriegsschiff mit dem gerade vom Ölterminal Sture auslaufenden Tanker »Sola TS« kollidiert. Die Fregatte wurde durch den für die Eisfahrt extra verstärkten Tanker an der Steuerbordseite so schwer beschädigt, dass sie durch ein Notmanöver auf Grund gesetzt werden musste. Man versuchte noch, das Schiff mit Stahltrossen am Ufer des Fjords zu stabilisieren. Einige Tage später versank die »Helge Ingstad« trotz den Bergungsversuchen aber fast komplett im Fjord.

Das erst 2017 gebaute und 500 Mio. € teure Schiff galt als eines der modernsten Kriegsschiffe der norwegischen Marine. Die erfolgreiche Bergung konnten Anfang März dann Scaldis, die belgische Tochtergesellschaft von DEME, Jan De Nul Group und Herbosch-Kiere, in Zusammenarbeit mit BOA Offshore vermelden.