Die größte jemals in Deutschland sichergestellte Einzelmenge von Kokain ist auf einem Containerschiff im Hamburger Hafen entdeckt worden.
Gefunden wurden die Drogen in einem Container aus Montevideo, der für Antwerpen bestimmt war. Als Zöllner vom Hauptzollamt Hamburg den Container öffneten, der laut Manifest mit Sojabohnen bela[ds_preview]den war, sahen sie zunächst nur eine große Menge schwarzer Sporttaschen. In den 211 Taschen entdeckten die Beamten dann über 4.200 Pakete mit gepresstem Kokain. Das Gesamtgewicht der illegalen Ware beträgt 4,5 t.
Diese enorme Menge stelle die größte Einzelsicherstellung von Kokain in Deutschland dar und knüpfe an die Erfolge des Hamburger Zolls in den letzten beiden Jahren an, heißt es. Im Jahr 2017 waren durch drei Einzelsicherstellungen rund 3,8 t Kokain aus dem Verkehr gezogen worden.
1 Mrd. € Verkaufswert
Gehe man davon aus, dass das vermutlich sehr reine Kokain auf die dreifache Menge für den Straßenverkauf gestreckt werde, hätten die 4,5 t einen Straßenverkaufswert von annähernd 1 Mrd. €.
Die weiteren Ermittlungen, insbesondere zu den Auftraggebern, führt das Zollfahndungsamt Hamburg im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hamburg. Das sichergestellte Kokain sei bereits unter strenger Geheimhaltung und umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen vernichtet worden.
»Dieser herausragende Erfolg belegt einmal mehr, wie schlagkräftig der deutsche Zoll Kriminalität bekämpft. Mit seiner ausgefeilten Risikoanalyse gelingt es dem Zoll, aus der enormen Anzahl an Containern, die tagtäglich den Hamburger Hafen passieren, die richtigen zu öffnen und illegale Waren herauszufischen«, betonte der für den Zoll zuständige Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Rolf Bösinger.
Erst vor wenigen Wochen hatte ein Drogenfund in den USA für Aufsehen gesorgt. Auf einem Schiff von MSC waren fast 20 t Kokain entdeckt worden, teile der Mannschaft waren in den Schmuggel verwickelt. Die US-Behörde hatten das Schiff zunächst beschlagnahmt und dann gegen eine Sicherheit in höhe von 50 Mio. $ vorerst ziehen lassen. Man wolle die Reedereien an ihre Verantwortung für die transportierte Ladung erinnern, hieß es.