Während die boomende Kreuzfahrtbranche immer wieder wegen ihrer Umweltbilanz in die Kritik gerät, bekräftigt der Branchenverband CLIA, das »nachhaltiges und ökologisch verträgliches Wachstum« das Ziel sei und rechnet vor, was bisher getan wurde.
Schon heute sieht sich die Kreuzfahrtindustrie als »Vorreiter im maritimen Umwelts[ds_preview]chutz«. So profitiere die gesamte Schifffahrtsbranche von neuen Technologien und Entwicklungen der Kreuzfahrtreedereien, die es vor fünf oder zehn Jahren noch gar nicht gegeben habe. »Zu diesen Technologien zählen zum Beispiel sehr wirksame Katalysatoren und Filter zur Abgasnachbehandlung. Im Laufe des Jahres ist die Zahl der mit Abgasnachbehandlungssystemen ausgestatteten Kreuzfahrtschiffe erneut gestiegen. Aktuell sind bereits 129 der 268 Hochseekreuzfahrtschiffe der CLIA-Mitgliedsreedereien weltweit mit diesen Systemen ausgestattet. Das entspricht 68% der globalen Passagierkapazität. Bei mehr als 40 Schiffen ist die Nachrüstung mit diesen Systemen geplant oder es wurde schon damit begonnen«, so CLIA.
Ihren Beitrag zum Umweltschutz wollen die Reedereien auch weiterhin erhöhen. Deshalb haben sich die CLIA-Mitgliedsreedereien freiwillig dazu verpflichtet, die Rate der CO?-Emissionen in der gesamten Flotte bis 2030 um 40% gegenüber 2008 zu senken.
Nur 16 von 1.000 Häfen bieten Landstrom
Weltweit hat die Kreuzfahrtindustrie nach CLIA-Angaben bereits 1 Mrd. $ in neue Technologien und sauberere Kraftstoffe investiert, um die Emissionen der Schiffe deutlich zu reduzieren. Die Branche habe außerdem mehr als 22 Mrd. $ für den Bau hochmoderner, mit Flüssiggas (LNG) betriebener Kreuzfahrtschiffe bereitgestellt. Das erste mit Flüssiggas betriebene Kreuzfahrtschiff wurde bereits in Dienst gestellt, ein weiteres Schiff stößt noch in diesem Jahr dazu. Insgesamt sind 26 weitere Schiffe mit LNG-Antrieb im Bau oder bestellt.
Landstrom werde soweit verfügbar genutzt. Derzeit gibt es in Europa mit dem Hamburger Hafen und dem Hafen von Kristiansand (Norwegen) allerdings nur zwei Häfen, die entsprechend vorbereitet seien. »Und auch an diesen Terminals können größenbedingt nicht alle Kreuzfahrtschiffe anlegen. Weltweit bieten aktuell lediglich 16 von 1.000 angelaufenen Häfen Landstromanlagen für Kreuzfahrtschiffe an«, heißt es.