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Der Jahreskongress der International Union of Marine Insurance (IUMI) ist von einer Serie von Schiffsbränden überschattet. Waren- und Kaskoversicherer sind alarmiert.[ds_preview]

Zum Auftakt des Weltkongresses der International Union of Marine Insurance (IUMI) in Toronto haben Funktionäre des Verbands weitere Prämienanhebungen in der Seekasko- und der Warentransportversicherung angemahnt. Zwar seien die Preise in der Schiffsversicherung dieses Jahr bereits deutlich gestiegen, wie Rama Chandran, Vorsitzender des Ocean Hull Komitees der IUMI erklärte – „allerdings auf Basis eines unzureichenden Niveaus«.

Die Verhärtung der Prämien sei eine direkte Konsequenz von Kapazitätseinschnitten, und dieser Prozess müsse noch ein »gutes Stück« fortgesetzt werden, so Chandra. Vor allem im Londoner Lloyd’s-Markt hatten viele Syndikate seit vergangenem Jahr die Kapazität für Seekaskorisiken eingedampft oder sich ganz aus dem Segment verabschiedet.

Auch in der Warentransportversicherung seien die Ergebnisse bislang völlig unzureichend, unterstrich Sean Dalton, der dem Komitee der Ladungsversicherer bei der IUMI vorsitzt. Prämienanhebungen seien umso nötiger, als die Risiken und Deckungsumfänge für den internationalen Handel noch größer und komplexer würden, mahnte der Experte.

Gleichermaßen besorgt zeigen sich Kasko- und Ladungsversicherer über die erhöhte Frequenz bei schweren Schiffsbränden – allein neun in diesem Jahr bis dato. »In vielen, wenn nicht in allen Fällen ist davon auszugehen, dass falsch deklarierte Ladung und Gefahrgut eine Rolle spielten«, so Dalton. Deshalb sei es zu begrüßen, dass die ersten Linienreedereien Strafgebühren für falsche Ladungsangaben eingeführt haben.

Laut Chandra klettere die Zahl der Brände an Bord von Containerschiffen im Vorjahr auf den höchsten Stand aller Zeiten. Zu den schwersten Seekasko-Schäden des Jahres habe der Brand der »Maersk Honam« im Indischen Ozean gezählt, die inzwischen nach umfangreichen Reparaturen unter dem Namen »Maersk Halifax« neu in Fahrt gegangen ist.

Zuletzt hatte Feuer an Bord auch zu den Havarien des Car Carriers »Golden Ray« vor der US-Westküste und des Singledeckers »Kelly« auf der Elbe geführt.