Die Seeleute der Leeraner Schifffahrtsgruppe EMS-Fehn haben am Wochenende Flüchtlinge im Mittelmeer gerettet. Es war für das Unternehmen bereits die dritte derartige Rettungsaktion in zwei Monaten.
Acht Flüchtlinge wurden am Wochenende im westlichen Mittelmeer[ds_preview] von der »Fehn Lyra« gesichtet, teilte EMS-Fehn jetzt mit. Am Sonnabend Morgen entdeckte die Crew des 4.500-Tonners ein 10-m-Boot etwa 50 sm südöstlich von Ibiza. Das Schiff war auf dem Weg von Chornomorsk nach Doordrecht.
Trotz der vielen politischen Streitigkeiten folgte ein offenbar relativ reibungsloser Ablauf mit den Behörden. Die Seeleute nahmen den Angaben zufolge umgehend Kontakt zum Rettungszentrum (MRCC) im spanischen Valencia auf. Dies ordnete an, dass die »Fehn Lyra« bei dem Boot bleiben solle, um die Sicherheit der Insassen zu gewährleisten. Das Schiff ließ sich drei Stunden lang bei dem Boot treiben, bis ein spanischer Rettungskreuzer eintraf und die Männer an Bord nahm.
EMS-Fehn zitiert in der Mitteilung ein Statement der Spanier: »An den Kapitän der ,Fehn Lyra’: Sie können zu Ihrem Bestimmungsort weiterfahren, im Namen des MRCC bedanken wir uns für Ihre wertvolle Zusammenarbeit.« Manfred Müller, Chef der Logistikgruppe mit 21 Unternehmen in zehn Ländern, sagte heute: »Ungeachtet der anhaltenden Diskussion über die nach Europa kommenden Flüchtlinge werden wir unsere Überzeugung nicht aufgeben, dass es die Pflicht aller ist, Menschen in Not zu retten. Die Menschen, die unsere Schiffe auf hoher See gefunden und gerettet haben, waren in großer Gefahr, ihr Leben zu verlieren. Ich bin daher sehr dankbar, dass Kapitän und Besatzung von ,Fehn Lyra’ entsprechend gehandelt haben. Ihr Verhalten war vorbildlich.«
Für das Unternehmen war es nicht die erste Rettungsaktion dieser Art. Am 25. September hatte die »Catania«, ebenfalls aus der Flotte von Fehn Ship Management, zwei auf See treibende Männer gefunden und gerettet. Sie wurden von der spanischen Küstenwache abgeholt und auf das spanische Festland gebracht. Dieser Vorfall ereignete sich im Alboran Meer zwischen Algerien und Spanien. Am 2. September sichtete die Schwester »Fehn Calypso« ein Boot mit zehn Flüchtlingen, ebenfalls im Alboran Meer. Die Männer wurden von der Besatzung betreut, bis die spanischen Küstenwache eintraf und sie übernahm.