Auf der Crowdinvesting-Plattform von Marvest wird Anlegern ein drittes Schiff angeboten. Es handelt sich um das 13 Jahre alte Mehrzweckschiff »Manisa Floyen«.
Der 8.100-Tonner gehört der norwegischen Reederei [ds_preview]Eos Bulk Invest AS mit Sitz in Bergen. Über Marvest sollen Beteiligungen mit einem Volumen von 1,6 Mio. € bis 2 Mio. € platziert werden. Die Anleger können Beträge ab 500 € aufwärts investieren, dafür wird ein Zinssatz von 6,5% p.a. sowie eine partielle Tilgung während der Projektlaufzeit geboten. Die Laufzeit des Darlehens beträgt ca. 61 Monate mit einem (±) zwölfmonatigem Rückzahlungsfenster. Zins- und Tilgungszahlungen erfolgen quartalsweise.
Erstrangiges, besichertes Darlehen
Die Besonderheit dieser Investmentmöglichkeit: Die eigens dafür gegründete Manisa Floyen Beteiligungs GmBh vergibt für die »Manisa Floyen« ein erstrangiges Darlehen, welches durch eine Hypothek im portugiesischen Schiffsregister besichert wird. Wie auch bei den ersten beiden Marvest-Projekten erwerben Anleger keinen Kommanditanteil an dem Projekt, sondern investieren als Gläubiger ins Projekt.
Der Schiffswert des 2006 in China gebauten MPP-Frachters beläuft sich aktuell auf rund 3,8 Mio. € bei einem Schrottwert von mindestens 700.000 €. Die Reederei geht laut Marvest jedoch davon aus, dass sie das Schiff zum Ende der Projektlaufzeit für mind. 1,5 Mio. € verkaufen kann. Im laufenden Chartervertrag liegen die prognostizierten Erlöse laut WeselmannValue bei 4.950 $ / Tag, die Betriebskosten (OPEX) werden mit 3.700 $/Tag angegeben.
Refinanzierung, Kapitalrücklage, neue Projekte
Das eingesammelte Kapital soll zur Refinanzierung eines bestehenden Bankdarlehens in Höhe von 1,4 Mio. € verwendet werden, heißt es. Weitere 200.000 € sollen zudem in die Kapitalrücklage des Schiffs fließen. Das über der Funding-Schwelle (1,6 Mio. €) hinaus eingeworbene Geld will die norwegische Reederei für die Akquise neuer Projekte verwenden.
Bislang hatte Marvest zwei Schiffe aus deutschem Besitz auf die Online-Plattform gebracht. In einem ersten Projekt wurde der von der Reederei Auerbach gekaufte MPP-Frachter »Louise Auerbach« refinanziert (rund 1 Mio. €), danach folgte der Bulker »FL Levante« (300.000 €) von FL Schifffahrt mit Sitz in Lübeck.
Das Online-Startup, geführt von Nikolaus Reus, adressiert nach eigenen Angaben sowohl Privatinvestoren als auch institutionelle Investoren und will damit eine alternative Kapitalquelle für Schiffseigner schaffen.