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Die weltweit führende Bulker-Reederei Oldendorff Carriers will gemeinsam mit dem renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) neue Schiffsdesigns entwickeln.

Oldendorff und das MIT hätten einen entsprechende Kooperationsvereinbarung [ds_preview]unterzeichnet, teilte die Reederei jetzt mit. Gemeinsam wolle man Verbesserungen bei der Konstruktion und dem Antrieb von Schiffen untersuchen, um die Anforderungen der künftig geltenden Umweltvorgaben nach IMO 2030/2050 zu erfüllen. Der Ausstoß von Schadstoffen (CO2) in der Schifffahrt soll um zunächst 40% und später um 50% gegenüber den Vergleichswerten von 2008 verringert werden.

In einem ersten Schritt gehe es um die Verbesserung der hydrodynamischen Effizienz. Dabei sollen die Erkenntnisse des MIT-Centers for Bits and Atoms (CBA) aus der Arbeit für die Luft- und Raumfahrtindustrie sowie den Automobilsektor genutzt werden. Zu den Forschungsgebieten gehören formveränderliche Strukturen, hydrodynamische Verbesserungen, Schiffsanstriche und und alternative Energiequellen. Das CBA sei zudem führend in der Materialforschung.

Oldendorff, Mewis
© Oldendorff

Laut Clarkson Research bestehen heute nur etwa 30% der Weltflotte aus sogenannten »Öko«-Schiffen. Seit 2013 hat Oldendorff nach eigenen Angaben 3 Mrd. $ in 90 moderene Frachter investiert, die über effiziente und emissionsarme Motoren sowie eine Reihe von kraftstoffsparenden Installationen zur Reduzierung des Verbrauchs und der CO2-Emissionen verfügen. Das Durchschnittsalter der 116 eigenen oder in Bareboat-Charter betriebenen Schiffe der Flotte liege bei 4 Jahren. Insgesamt steuert die Lübecker Reederei weltweit 700 Schiffe und transportiert jährlich rund 320 Mio. t an Bulk- und Stückgut.

»Wir haben weniger als 10 Jahre Zeit, um die Klimaziele umzusetzen«, sagt Oldendorff-CEO Peter Twiss. Daher müsse man neue Wege bei den Schiffsantrieben und im Design gehen. »Wir freuen uns, dass wir unsere Forschung zu Hochleistungsstrukturen von der Luft- und Raumfahrt auf die Meere ausdehnen können«, sagt CBA-Direktor Neil Gershenfeld.

Das Center for Bits and Atoms des MIT ist eine interdisziplinäre Initiative, die die Grenze zwischen Informatik und Physik untersucht. Es ist bekannt für bahnbrechende Fortschritte in den Bereichen digitale Fertigung, Materialforschung, Robotik, Biologie und Design.