Mit der Kiellegung des nächsten Seenotrettungsbootes nähert sich eine Neubau-Serie bei der Werft Tamsen Maritim ihrem Abschluss.

Eine 76-Jährige[ds_preview] legte heute in Rostock das jüngste Seenotrettungsboot der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) auf Kiel. Mit einer sehr großzügigen Schenkung ermöglichte sie den 10,10-m-Neubau, teilte die DGzRS mit.

Der Neubau mit der internen Bezeichnung SRB 80 wird einen von ihr gewählten Namen tragen. Welcher das ist, wird traditionell erst bei der Taufe veröffentlicht. »Wir sind sehr dankbar. Die sehr großzügige Schenkung versetzt uns in die Lage, den Neubau vollständig zu finanzieren«, sagte DGzRS-Geschäftsführer Nicolaus Stadeler.

Die Seniorin folgte einer Schiffbautradition und legte eine glückbringende Münze in eine Sektion des Neubaus. Die Zehn-Euro-Gedenkmünze »650 Jahre Städtehanse« der Bundesrepublik Deutschland mit dem Motiv einer Hansekogge soll Schiffbauern und Seenotrettern Sicherheit, Glück und Gesundheit verheißen. Während früher ein Geldstück unter dem Kiel lag und in der Bauzeit durch das ansteigende Gewicht plattgedrückt wurde, findet es bei heutiger Bauweise »kieloben« Platz in einer speziellen Öffnung an einem Bauteil.

Der Neubau soll voraussichtlich im Herbst 2020 auf der Freiwilligen-Station Travemünde die »Hans Ingwersen« ersetzen, die künftig als Springer auf wechselnden Station an Nord- und Ostsee im Einsatz sein wird.

SRB 80 ist das vorerst letzte, von insgesamt 14 beauftragten Neubauten des gleichen Typs. Die Spezialschiffe ersetzen im Zuge der turnusgemäßen Modernisierung der Rettungsflotte ältere Einheiten. Es handelt sich um modifizierte Nachbauten der 9,5-/10,1-m-Klasse. Sie umfasst heute 30 Einheiten, die auf verschiedenen Werften entstanden sind.

Wie alle Einheiten der Seenotretter werden die neuen Seenotrettungsboote als Selbstaufrichter konstruiert und vollständig aus Aluminium im Netzspantensystem gebaut. In Grundsee und Brandung besitze er gute See-Eigenschaften, manövriere einwandfrei, überstehe heftige Grundstöße und sei in der Lage, dank dem rundumlaufenden Fendersystem auch bei höheren Fahrtstufen und unter erschwerten Bedingungen bei Havaristen längsseits zu gehen, heißt es seitens der DGzRS.

Eckdaten

  • Länge über Alles: 10,1 m
  • Breite über Alles: 3,61 m
  • Tiefgang: 0,96 m
  • Verdrängung: 8 t
  • Geschwindigkeit: 18 kn (ca. 33 km/h)
  • Besatzung: Freiwillige
  • Antrieb: ein Propeller, 380 PS