Maersk Tankers
© Maersk Tankers

Der dänische Schifffahrtskonzern Maersk gerät im Rahmen des Korruptionsskandals um den brasilianischen Petrobras-Konzern ins Visier der Ermittler. Es geht um angebliche Bestechungsgelder in Millionenhöhe.

Die staatliche[ds_preview] brasilianische Ölgesellschaft steht seit einiger Zeit im Zentrum großangelegter Ermittlungen. Im Fall von Maersk geht es nun um lukrative Transportverträge, insgesamt elf Kontrakte im Wert von umgerechnet rund 141 Mio. $. Bundesanwälte des südamerikanischen Landes teilten jetzt laut einem Bericht der Nachrichtenagentur reuters mit, dass A.P. Moller-Maersk an der Zahlung von Schmiergeldern in Höhe von 3,4 Mio. $ beteiligt gewesen sein soll.

Maersk bestätigte mittlerweile, dass Büros der Reedereigruppe in Rio de Janeiro und Sao Paulo von der brasilianischen Polizei durchsucht wurden. Man arbeite uneingeschränkt mit den Behörden zusammenarbeiten, hieß es. Auch Petrobras erneuerte seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit, man sei selbst Opfer der Korruption. Bereits 2014 setzte sich Maersk mit brasilianischen Ermittlern zusammen, um über den Umgang mit Petrobras in der Anfangsphase der Korruptionsuntersuchung zu sprechen.

In den Skandal sind mittlerweile Hunderte Beamte und Führungskräfte involviert. Neben Maersk nannten die brasilianischen Behörden jetzt auch die Schifffahrtsunternehmen Tide Maritime und Ferchem als Ziele in der Untersuchung. Bei Tide Maritime heißt es, man sei sich keiner Schuld bewusst und arbeite normal weiter, Ferchem schweigt bislang.

Die Schifffahrtsunternehmen sollen Petrobras-Mitarbeiter für privilegierte Informationen über Abfahrtspläne bezahlt haben, um einen Vorteil bei der Ausschreibung von Aufträgen zu erlangen, sagte die Bundespolizei in einer Erklärung. Im Falle von Maersk soll das Unternehmen einen Makler genutzt haben, um Gelder an einen Direktor von Petrobras weiterzuleiten. Dieser habe die Behörden aktiv bei ihren Ermittlungen unterstützt. Die Tatsache, dass Maersk einen Makler »mit wenig Erfahrung« nutzte, habe Verdacht geweckt, so Staatsanwalt Marcelo Ribeiro in einer Pressekonferenz.