Die Hamburger Reederei Oskar Wehr hat die in die Jahre gekommene »Wehr Schulau« verkauft und sich damit vom letzten verbliebenen Containerschiff getrennt.

Knapp 20 Jahre ist die »Wehr Schulau« für die Hamburger Reederei Oskar Wehr [ds_preview]gefahren. Der Feeder mit einer Kapazität von 1.730 TEU wurde 1999 auf der Werft Stocznia Szczecin in Polen gebaut. Wie Makler berichten, hätten während einer Dockung größere Ausgaben angestanden – für die Reederei Oskar Wehr offenbar der Anlass, sich von dem letzten verbliebenen Containerschiff in der Flotte zu trennen.

Viel zu holen war demnach nicht mehr. Die »Wehr Schulau« wurde jetzt dem Vernehmen nach unter Schrottwert verkauft, also für weniger als 3 Mio. $. Die Reederei kann sich jetzt ganz auf ihre Bulker konzentrieren.

Bereits 2017 hatte Oskar Wehr den Ausstieg aus der Containerschifffahrt beschlossen und nahezu die gesamte Flotte der ursprünglich elf Schiffe verkauft. Danach wurden fünf Capesize-Bulker an die zur Saverys-Familie gehörende Bocimar abgegeben, dafür wechselten zwölf kleinere Handysize-Frachter ans Hamburger Kontor. Im Sommer vergangenen Jahres hatten die drei Hamburger Reedereien Wehr, Bertling und Nordic Hamburg zudem das Joint Venture »OneBulk« aufgesetzt, um die gemeinsame Flotte von rund 50 Massengutfrachtern von der Handysize- bis zur Kamsarmax-Größe von Hamburg und Singapur aus befrachten zu können.

Oskar Wehr
Der Bulker »Tom Selmer« der Reederei Oskar Wehr (Foto: Thomas Wägener)