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In Belgien und den Niederlanden scheint ein besonderes Faible für Kranschiffe und Offshore-Installations-Einheiten in der Schifffahrts-DNA zu[ds_preview] liegen. In jüngster Zeit wurden wiederholt neue »Rekord-Projekte« angekündigt (siehe Tabelle). Aktuell hat Jan de Nul mit Deme gleichgezogen, mit einem Auftrag für einen Heavylift-Transport- und Offshore-Installationsschiff. Krankapazität: 5.000t.

Nur sechs Monate nach der Investitionsankündigung für die »Voltaire« hat Jan de Nul erneut bestellt – die Ablieferung der »Les Alizés« bei der chinesischen Werft CMHI Haimen ist für 2022 geplant. Die Investition sei eine Reaktion auf den globalen Trend im Offshore-Windenergiesektor hin zu immer größeren Windturbinen. Die Turbinen der neuesten Generation können mehr als 270 m hoch sein, mit bis zu 120 m langen Rotorblättern und einem Fundament von bis zu 2.500 t Gewicht – für existierende Installationsschiffe eine große Herausforderung.

Die »Les Alizés« ist speziell für das Verladen, Transportieren, Heben und Installieren von Offshore-Windkraftanlagenfundamenten konzipiert. Hauptmerkmale sind ein Kran mit 5.000 t Kapazität, eine Decksbelastbarkeit von 61.000 t und eine Decksfläche von 9.300 m².

Im Gegensatz zur »Voltaire« hat die »Les Alizés« keine Beine, um sich über die Meeresoberfläche zu heben. Es handelt sich um ein Kranschiff für die schwimmende Installation, d.h. das DP2-Schiff ist unabhängig von den Wassertiefen und den Bedingungen am Meeresboden.

Bei der Konstruktion des Schiffes achtete Jan De Nul Group nach eigener Aussage insbesondere auf die Umweltverträglichkeit (siehe »Technische Details«).

Finanziert werden die Neubauten mit einem »Green Loan«. Anfang Juli schloss man mit einem Konsortium von fünf Banken (KBC Bank, BNP Paribas Fortis, ING Luxembourg, Rabobank und Belfius Bank) unter der Führung der KBC Bank einen entsprechenden Vertrag. Für Jan De Nul ist dies der erste »grüne« Kredit, für KBC der erste syndizierte grüne Kredit innerhalb des Schifffahrtssektors.