Print Friendly, PDF & Email

Das bayerische Unternehmen Hermann Maschinenbau hat die ehemalige Lühring Werft in Brake erworben. Dort sollen künftig vor allem Schleusenanlagen entstehen.

Hermann Maschinenbau aus Weiden (Bayern) ist mit Aufträgen für Schleusenanlagen gut im Geschäft. Es ist an der Sanierung der Seeschleuse in Wilhelmshaven beteiligt baut die [ds_preview]neue Schwebefähre für den Nord-Ostsee-Kanal sowie ein Schleusentor in Papenburg oder auch das Nikolai-Sperrwerk in Hamburg-Hafencity. Dazu kommen Aufträge für die Hadelner Kanalschleuse (Fertigstellung 2022), die Harburger Hafenschleuse sowie die Schleuse Kleinmachnow.

Weil an den Standorten in Bayern, aber auch in der erst im vergangenen Jahr eröffneten Werkstatt in Bremen die Kapazitäten nicht mehr ausreichen, hat das Unternehmen jetzt die ehemalige Lühring Werft in Brake (Unterweser) gekauft. Rund 10 Mio. € sollen investiert werden, berichtet Oberpfalz Medien.

Bis zu ihrer Insolvenz hatte die Elsflether Werft das Gelände für die Sanierung des Marine-Schulschiffs »Gorch Fock« genutzt. Künftig sollen in Brake große Wasserbauwerke aus Stahl entstehen, die sich aufgrund ihrer Dimensionen nicht mehr über Straße oder Schiene transportieren lassen. Daher sei jetzt der Kauf des alten und seit Jahren stillgelegten Werftgeländes an der Weser mit direktem Zugang zur Nordsee erfolgt. Auf rund 40.000 m² sollen künftig bis zu 50 Mitarbeiter beschäftigt werden.

Die ehemalige Schiffswerft C. Lühring musste 1988 Konkurs anmelden. Bis dahin waren in mehr als 100 Jahren rund 60 hölzerne und 390 stählerne Schiffe vom Stapel gelaufen. Nach dem Konkurs übernahm zunächst die Rönner-Gruppe aus Bremerhaven das Werftgelände. Ein kurzes Comeback im Schiffbau hatte es vor rund 15 Jahren mit der ConMar-Werft und dem Bau des ein 100 m langen »Futura Carrier« gegeben. Vor fünf Jahren schließlich wurde das Dock zugeschüttet. Seit Mai 2017 nutzte die benachbarte Elsflether Werft ein Teil der Werftfläche und der Hallen.

Ab März will der neue Eigentümer in Brake mit der Produktion der Stahlkomponenten beginnen. In der Vergangenheit hat das Weidener Unternehmen unter anderem Bauteile für die Bremerhavener Kaiserschleuse produziert, dazu eine sogenannte Wehrwalze für den Hochablass Augsburg sowie das Sturmflut-Sperrwerk Greifswald und Teile der Rugenberger Schleuse. (eck)