Brunsbüttel
Im Elbehafen kam es gestern zu Verstößen gegen die See-Umweltverhaltensverordnung © Brunsbüttel Ports
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Die Häfen in Schleswig-Holstein konnten im Vorjahr weiter zulegen. Der Güterumschlag wuchs moderat im 1%, bei Passagieren gab es ein Plus von 3,4%.

Diese Zahlen hat der Gesamtverband Schleswig-Holsteinischer Häfen (GvSH) [ds_preview]jetzt bei seinem traditionellen und inzwischen 11. »Maritimen Frühstück« in Berlin verkündet. Der maritime Koordinator der Bundesregierung, Norbert Brackmann, war ebenso zu Gast wie zahlreiche Bundestagspolitiker.

GvSH, Berlin, Schleswig-Holstein
Wirtschaftsminister Bernd Buchholz, Norbert Brackmann, Frank Schnabel (© GvSH)

Im vergangenen Jahr wurden demnach 53 Mio. t an Ladung über die schleswig-holsteinischen Kaikanten bewegt. Das ist ein Plus von rund 1%. Zudem wurden mehr als 13,2 Mio. Passagiere abgefertigt, was einem Zuwachs von sogar 3,4% entspricht. »Die Häfen in Schleswig-Holstein sind Knotenpunkte des internationalen Handels«, sagte Frank Schnabel, Vorstandsvorsitzender des GvSH.

Landstrom, LNG und andere Umweltmaßnahmen sind demnach wichtige Themen auf der Agenda der Häfen für die kommenden Jahre. Die Versorgung der Schiffe mit Landstrom während der Liegezeiten in den Häfen ist bereits heute in vielen schleswig-holsteinischen Häfen möglich.

Seit Frühsommer 2019 bezieht die Color Line im Kieler Hafen täglich Landstrom. Darüber hinaus entsteht in Kiel aktuell die modernste Landstromanlage Europas, von der aus sowohl das Kreuzfahrtterminal Ostseekai als auch der Schwedenkai bedient werden.

In Lübeck existiert bereits seit 2008 eine Landstromanlage am Nordlandkai. An der Entwicklung einer ähnlichen Anlage am Skandinavienkai arbeitet die LHG derzeit zusammen mit Partnern. Außerdem gibt es Planungen der Fährreederei Scandlines für eine Landstromanlage im Fährhafen Puttgarden. In Brunsbüttel wird eine Machbarkeitsprüfung für eine Landstromanlage durchgeführt.

Bereits seit Jahrzehnten werden in den nordfriesischen Häfen von Wyk auf Föhr, Dagebüll und Wittdün auf Amrum alle dort beheimateten und regelmäßig verkehrenden Schiffe, insbesondere die Fährschiffe, mit Landstrom versorgt. Der genutzte Strom ist Ökostrom aus der Region. Damit hatten die nordfriesischen Häfen nach eigenen Angaben bereits vor vielen Jahren eine Vorreiterrolle inne.

Auf dem noch sehr langen Weg zur emissionsfreien Schifffahrt sei die Nutzung von verfügbaren emissionsärmeren Treibstoffen wie LNG als Brückentechnologie alternativlos, hieß es. Land und Häfen in Schleswig-Holstein setzen sich daher für die Errichtung eines LNG-Terminals in Brunsbüttel ein. Damit sei eine flächendeckende Versorgung der Schifffahrt in Norddeutschland mit LNG als Treibstoff möglich, heißt es.