Saeed Al Malik (Foto: ISSA)

Um die Schifffahrt trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie mit dem Notwendigsten zu versorgen, appelliert die Branche der Schiffsausrüster an die Politik, den eigenen Status zu verbessern.

Die Branche[ds_preview] solle den Status besonders wichtiger Akteure (»essential workers«) erhalten, damit sie während der globalen Coronavirus-Pandemie die Schifffahrt der Welt mit lebenswichtigen Vorräten und Ersatzteilen versorgen können, forderte jetzt der Weltverband International Ship Suppliers & Services Association (IVSS).

Als Reaktion auf Beschwerden von Schiffszulieferern, dass sie in einigen Häfen daran gehindert werden, Schiffe zu beliefern, hat der Verband die Internationale Seeschifffahrtsorganisation IMO und der Weltzollorganisation (WCO) angeschrieben.

Der verbesserte Status würde es den Schiffsausrüstern ermöglichen, ihre wichtigen Lieferaufgaben ungehindert zu erfüllen, heißt es in dem Schreiben von ISSA-Präsident Saeed Al Malik an IMO-Generalsekretär Kitack Lim. Die Schifffahrtsindustrie sei im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie einem beispiellosen Druck ausgesetzt ist, die Situation werde sich wohl nicht so schnell entspannen.

»Während die ISSA-Mitglieder sich der Notwendigkeit bewusst sind, sich bei der Lieferung von Versorgungsgütern an Schiffe an die WHO und die einzelnen nationalen Gesundheitsrichtlinien zu halten, ist es aufgrund der Abstandsregeln schwierig, die korrekt unterzeichneten Unterlagen von der Brücke des Schiffes aus zu sichern. Dies sind Fragen, die auf lokaler Ebene geklärt werden können, aber, wie Sie selbst eingeräumt haben, müssen die Hafenstaatkontrollbehörden sicherstellen, dass alle Schritte unternommen werden, um die weitere Versorgung der Schiffe in der Welt zu ermöglichen«, so Malik in dem Schreiben an Lim.

»Schwierig, die Aufgabe zu erfüllen«

Daher bitte er die IMO, alle Mitgliedstaaten aufzufordern, die Schiffsversorgung und die Schiffslieferanten als wesentliche Dienste und wesentliche Arbeitnehmer zu klassifizieren, damit sie ihre wichtigen Aufgaben in den Häfen der Welt erfüllen können.

In einem separaten Brief an Kunio Mikuriya, den Generalsekretär der WCO, betonte er, dass es für die Lieferanten schwierig sei, »ihre Aufgaben in einigen Häfen auf der ganzen Welt zu erfüllen, insbesondere wenn es um die reibungslose Deklaration der Dokumentation über Grenzen hinweg geht, die entweder geschlossen sind oder Probleme haben.«

Crew über Monate an Bord

Man sei ein wichtiger Teil der Versorgungskette, und es sei wichtig, dass man in der Lage ist, dringend benötigte Nahrungsmittel, medizinische Versorgung und Ersatzteile auf die Schiffe zu bringen. »Da ein Wechsel der Besatzung in den meisten Teilen der Welt zur Zeit fast unmöglich ist, sind einige Seeleute schon seit vielen Monaten an Bord und müssen möglicherweise noch viele Monate auf See bleiben, bevor sie zu ihren Lieben zurückkehren können. Es ist wichtig, dass sie die Ausrüstung und die Vorräte erhalten, die sie benötigen«, so Malik abschließend.