Die maritimen Klassifikationsgesellschaften wollen sich im Zuge der Corona-Pandemie enger abstimmen. Damit die Schifffahrt möglichst gut beraten werden kann, wurde eine neue Taskforce gegründet.
Der Inder Arun Sharma, Chef der indischen Klasse IR und gleichzeitig derzeitiger Vorsitzender des globalen Klassifikationsverbands IACS[ds_preview], machte die Maßnahme jetzt öffentlich. Als eine Begründung nannte er »viele Anfragen« von Kunden in den vergangenen Tagen, die bei den Klassen angefragt hätten, wie sie auf die aktuellen und bevorstehenden Herausforderungen durch die Pandemie reagieren wollen.
»Lassen Sie mich versichern, dass die IACS-Mitglieder Ihre Bedenken hinsichtlich der möglichen Auswirkungen von COVID-19 auf den internationalen Seeverkehr sowohl kurz- als auch langfristig verstehen und teilen«, sagte Sharma. Bislang hätten die IACS-Mitglieder proaktiv mit Industrie- und Flaggenstaaten zusammengearbeitet, wo operative Entscheidungen, z.B. über Maßnahmen zur Gültigkeit von Klassifikations- und gesetzlichen Zeugnissen, von der jeweiligen Klassengesellschaft von Fall zu Fall getroffen werden müssen.
Der Verband erkenne jedoch an, dass ein »konsistenter Ansatz« erforderlich ist, daher wurde eine spezielle Taskforce aufgesetzt. Sie soll Maßnahmen ermitteln, die auf koordinierte Weise umgesetzt werden können, um die Aufrechterhaltung des Schifffahrtsbetriebs zu erleichtern. Dabei geht es beispielsweise um die Gültigkeit von Zertifikaten sind auch die Durchführung von Besichtigungen – auch durch Besichtiger anderer Klassen, um Reisen zu verhindern –, Klassen-Wechsel oder Sicherheitsanforderungen an Bord.
»IACS hat sich verpflichtet, die maritime Industrie bei der Bewältigung der beispiellosen Herausforderungen, die die COVID19-Pandemie mit sich bringt, zu unterstützen. Durch einen engen und ständigen Dialog mit allen Beteiligten sind wir zuversichtlich, dass geeignete Mechanismen eingeführt werden können, die den Bedürfnissen der Schifffahrtsindustrie gerecht werden und gleichzeitig gewährleisten, dass die Sicherheit der Schiffe, ihrer Besatzungen und der Meeresumwelt kompromisslos bleibt«, heißt es in dem Brief von Arun Sharma weiter.