Die Meyer Werft zieht erste Konsequenzen aus der Coronakrise. Über die weitere Zukunft berät in der kommenden Woche ein »Runder Tisch« in Hannover.
Die Meyer Werft in Papenburg reagiert auf die Auswirkungen der Corona-Krise. [ds_preview]Ab morgen (1. Mai) geht das Unternehmen mit seinen rund 3.600 Mitarbeitern in Kurzarbeit. Die Reduzierung auf 30 Wochenstunden ist zunächst für zwei Monate geplant, heißt es. Wie es mit dem größten Arbeitgeber im Nordwesten weitergeht, soll bei einem Runden Tisch eine Woche später im Wirtschaftsministerium in Hannover geklärt werden.
Zuvor hatte bereits Meyer Turku drastische Schritte angekündigt. In Finnland soll es rund 450 Entlassungen geben, für weitere 900 der insgesamt knapp 2.400 Stellen greifen befristete Maßnahmen. Auch in Papenburg steht ein Jobabbau auf der Agenda, Einzelheiten dazu sind noch nicht bekannt.
Wegen der Coronakrise und dem Ausfall von weltweit allen Kreuzfahrten seit März hatte Seniorchef Bernard Meyer bereits vor zwei Wochen in einer dramatischen Videobotschaft von erheblichen Folgen für die Werftengruppe gesprochen. Auf Jahre würden keine neuen Schiffe mehr gebraucht, so Meyer. Die Normalisierung der Kreuzfahrtindustrie werde bis 2030 dauern. Daher will die Werft die Aufträge strecken und jährlich nur noch zwei statt der geplanten drei Schiffe abliefern. Die Arbeitsleistung sinkt in der Folge um 40%.