Nach einem Gewinn im ersten Quartal fühlt sich die französische CMA CGM in der Coronakrise gut gerüstet. Die Folgen sollen weniger schlimm werden als befürchtet.
Zwar ist auch aus Sicht der Franzosen die Containerschifffahrt [ds_preview]in der schwersten Krise seit Jahren. Doch womöglich sei das Schlimmste schon überstanden, verlautet aus dem Hauptquartier in Marseille. Zumindestens finanziell.
Zwar bleibt es bei einem gravierenden Ladungsrückgang in der weltweiten Linienschifffahrt, der allein im zweiten Quartal 15% und im ersten Halbjahr 10% unter Vorjahr liegen dürfte. Doch da es gelungen sei, mit einem geschickten Kapazitätsmanagement die Frachtraten und Auslastung der Schiffe stabil zu halten und auch die Bunkerpreise gesunken seien, stimmten die Erlöse, heißt es.
»Trotz der Unsicherheit in der Weltwirtschaft rechnen wir dank unserer operativen Flexibilität und unserer Disziplin bei der Kostenkontrolle mit einer Verbesserung im zweiten Quartal«, sagt CEO Rodolphe Saadé. Ab Juli könne es insgesamt wieder aufwärts gehen.
Unter Strich verbuchte CMA CGM zwischen Januar und März in der Linienfahrt zum Teil deutliche Einbußen. Der Umsatz sank um 3,3% auf 5,4 Mrd. $, das Transportvolumen um 4,6% auf knapp 5 Mio. TEU. Das EBITDA stieg dagegen um knapp 32% auf 836 Mio. $.
Für den Konzern, zu dem auch die Neuwerbung Ceva Logistics gehört, gab es einen Rückgang beim Umsatz um -3% auf 7,19 Mrd. $ und einen Zuwachs von +25% beim Vorsteuergewinn (EBITDA) auf 973 Mio. $. Dank rigider Kostensparmaßnahmen habe die Gruppe dennoch einen operativer Gewinn von 48 Mio. $ gegenüber einem Verlust in etwa gleicher Höhe (-43 Mio. $) im Vorjahresquartal erzielt.
Die französische Reederei hatte sich mit der Ausweitung der Coronakrise zusätzliche Liquidität gesichert. Aus dem Verkauf von acht Terminalbeteiligungen und einem von der Regierung abgesicherten Krisenkredit stammen 1,1 Mrd. $ an »frischem« Geld.