EWD, Emden, Korvette
In Emden ist die EWD auf dem Gelände der ehemaligen Nordseewerke beheimatet (© EWD)
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Auf dem Werftgelände der ehemaligen Nordseewerke bleibt es spannend: Die Emder Werft und Dock (EWD) bekommt neue Eigentümer aus Bremerhaven.

Die Emder Werft und Dock GmbH (EWD) ist [ds_preview]verkauft. Die bisherigen Anteile des Hamburger Investors Seafort Advisors werden von der BENLI-Gruppe aus Bremerhaven übernommen, wie die Emder Zeitung zuerst berichtete. Demnach bleiben alle 112 Arbeitsplätze erhalten. Der Standort soll gestärkt und weiter entwickelt werden, heißt es.

BENLI ist Dienstleister im Bereich Stahlbau und will das Portfolio durch Schiffsreparaturen in Emden ergänzen. Die EWD ist einer der beiden Nachfolgebetriebe der ehemaligen Nordseewerke und auf das Reparatur- und Wartungsgeschäft spezialisiert. Daneben gibt es die Fosen Yard Emden, die mit dem norwegischen Eigentümer im Neubaugeschäft wieder durchstarten will.

Aufspaltung in Reparatur- und Neubaugeschäft

Die früheren Nordseewerke zählten einst zu den größten deutschen Marinewerften mit bis zu 5.000 Beschäftigten. 1974 hatte Thyssen die Werft übernommen. Im Jahr 2010 folgte eine Aufspaltung. Der Schiffsreparaturbetrieb blieb zunächst bei Thyssenkrupp, bis 2015 der Investor Seafort Advisors die Emder Werft und Dock GmbH übernahm. Der andere Teil ging zunächst an die SIAG und firmiert heute unter Fosen.

Auf einem Areal von rund 100.000 m² befinden sich zwei Schwimmdocks, ein Trockendock sowie gezeitenunabhängige Kaianlagen mit einer Gesamtlänge von 1,5 km. Im Angebot sind Klasseerneuerungen, schiffbauliche und maschinenbauliche Arbeiten und Umbauten und Modernisierungen.

Zuletzt waren unter anderem die Korvette »Braunschweig« der deutschen Marine und die Kreuzfahrtschiffe »Amera« und »Albatros« des Bonner Reiseveranstalters Phoenix Reisen für Reparaturen in Emden. Auch die Forschungsschiffe »Sonne« und »Maria S. Merian« wurden für ihre Reise nach Spitzbergen zum Crewtausch auf der »Polarstern« fit gemacht.  Das Wehrforschungsschiff »Planet« lag sogar 15 Monate zur Generalüberholung auf der Werft.