Durch die Coronakrise ist die börsennotierte MPC Container Ships in finanzielle Not geraten. Ohne zusätzliche Liquidität drohen Notverkäufe von Schiffen.
Der Verfall der Charterraten und der geringere Bedarf [ds_preview]an Tramp-Tonnage geht bei MPC Container Ships mit einer Flotte von 68 Schiffen an die finanziellen Reserven. Die Investoren einer Unternehmensanleihe sollen jetzt Geld nachschießen, um einen bereits im Juli drohenden Liquiditätsengpass zu verhindern.
Am 3. Juli sollen die Gläubiger einer Unternehmensanleihe daher einem Rettungsplan zustimmen, der eine Kapitalzufuhr von 15 Mio. $ vorsieht. Dies sei nötig, so heißt es recht eindringlich, um die kommenden 18 Monate zu überbrücken und Notverkäufe von Schiffen zu derzeit äußerst schlechten Preisen zu verhindern. Andernfalls drohe sogar die Insolvenz.
Es geht dabei um eine Anleihe in Höhe von 200 Mio. $, die von der Unternehmenstochter MPC Container Ships Invest im Oktober 2017 bei einer Laufzeit bis September 2022 und einem Zinssatz von 4,75% ausgegeben worden war. Nun sollen weitere 15 Mio. $ als Nachschuss über die Ausgabe neuer Anteilsscheine eingesammelt werden.
12 Mio. $ sollen als Eigenkapital dienen, der Rest wird für laufende Ausgaben verwendet werden. Außerdem sollen die Gläubiger einer Verlängerung der Laufzeit um ein halbes Jahr bis März 2023 zustimmen. Im Gegenzug wird der Zinssatz auf 6,25% angehoben, außerdem sollen die Investoren an den Erlösen aus künftigen Schiffsverkäufen mit ingesamt 7 Mio. $ beteiligt werden.
Die Auslastung der Schiffe ist von 94% Ende 2019 bis Mitte Mai auf 88,5% gesunken, die Charterraten für 2.000-TEU-Schiffe gaben im gleichen Zeitraum um 26% auf zuletzt 6.900 $/Tag nach. In der Folge sei der Secondhand-Markt nahezu zum Erliegen gekommen, kurz- bis mittelfristig stünden die Schiffspreise daher unter einem starken Abwärtsdruck.
Andere Verbindlichkeiten oder Zahlungsfristen seien nicht betroffen, gibt die Gruppe an. MPCC hatte für das erste Quartal einen Nettoverlust von 10,7 Mio. $ gemeldet.