Deutschen Reedern fehlt der Zugang zu den Kreditprogrammen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Das verschärft für viele Unternehmen die Folgen der Coronakrise.
Besonders die Probleme rund um die Finanzierung [ds_preview]von Schiffen machen den Reedern zu schaffen. Über die KfW gewährt der Bund zwar milliardenschwere Krisenhilfen, doch gebe es für die deutschen Reeder keinen Zugang. Dies ist aus Sicht der Branche nicht nachvollziehbar.
Ein von der KfW geforderter Haftungsverbund zwischen den Gesellschaften stelle ein zu großes wirtschaftliches und unternehmerisches Risiko dar und sei daher nicht sachgerecht, hieß es bei einem Treffen der Harener Reeder mit dem Maritimen Koordinator der Bundesregierung, Norbert Brackmann.
»Wir haben die Brisanz erkannt«, betonte die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann und wies auf die zahlreichen Corona-Hilfen hin, die bereits vom Bund auf den Weg gebracht wurden. Jetzt ginge es darum, die nötigen Regelungen für einzelne Branchen zu treffen.
Brackmann ermutigte die Emsländer zur Antragsstellung über die Hausbank. Das Problem sei bei Finanzministerium und Finanzaufsicht bekannt. Er habe sich außerdem dafür eingesetzt, dass die bisherigen Regelungen für die Bewertung von Darlehen nach der Inanspruchnahme von Tilgungsstundungen von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) geändert werden, so Brackmann.
Weitere Themen, die die Reeder aktuell bewegen, sind fehlende Liegeplätze in den Häfen und problematische Crew-Wechsel. Einhellig wurde bestätigt, dass Deutschland im internationalen Vergleich die besten Regelungen getroffen habe und der Crewwechsel hier – ungeachtet der Nationalitäten der Seeleute – relativ gut zu realisieren sei. »Leider bringt uns diese deutsche Regelung in vielen anderen Staaten nichts«, stellte Brackmann fest.