Fregatte-Hamburg-Bundeswehr
Fregatte »Hamburg« (Foto: Bundeswehr)
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Die Fregatte »Hamburg« hat heute ihren Heimatstützpunkt Wilhelmshaven verlassen, um für knapp fünf Monate an der EU-Mission EUNAVFOR MED Irini teilzunehmen.

[ds_preview]Die Fregatte wird das zweite deutsche Einsatzkontingent für diese militärische Operation der Europäischen Union übernehmen. Die Fregatte der Sachsen-Klasse ist das erste Schiff der Deutschen Marine, das an dem Einsatz teilnimmt.

Am 7. Mai hatte der Bundestag die Teilnahme eigener Streitkräfte an der EUEuropäische Union-Mission mandatiert. Seit Beginn der Mission Irini beteiligt sich Deutschland bereits mit einem Seefernaufklärer P-3C Orion. Die Hauptaufgabe des nun entsandten Schiffs ist es, das durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verhängte Waffenembargo gegen Libyen umzusetzen.

»Wir stehen vor einem Einsatz, der in mehrfacher Hinsicht Schiff und Besatzung vor bisher unbekannte Herausforderungen stellen wird. Fregatte ›Hamburg‹ wird sicherlich hier und dort auf schwierigem politischen und operativen Terrain Pionierarbeit leisten müssen«, erklärt der Kommandant des Schiffs, Fregattenkapitän Jan Fitschen. Er habe neben seiner Stammcrew dafür ein breites Portfolio eingeschiffter Fähigkeiten, etwa mit zwei Bordhubschraubern und einem Boardingteam des Seebataillons.

Neben der Überwachung des UN-Waffenembargos sind weitere Aufgaben der Operation Irini – und damit der deutschen Fregatte –, Informationen über illegale Ausfuhr von Erdöl und Erdölprodukten aus Libyen zu sammeln sowie beim Aufbau der libyschen Küstenwache und Marine zu helfen. Ebenso wird eine wichtige Rolle in diesem Einsatz einnehmen, das Geschäftsmodell von Schleusern und Menschenhändlern im zentralen Mittelmeer zu unterbinden.

136 Tage ohne Landgang

»Nicht zuletzt spüren wir die Auswirkungen der Corona-Krise, die Transitzeiten, Hafenplanungen und Landgangsbestimmungen beeinflussen werden«, sagt Fitschen. »Wir werden das Schiff möglicherweise erst am Einlauftag in Wilhelmshaven, also am 20. Dezember, wieder richtig verlassen können.«

Für den Kommandanten der »Hamburg« liegt darin auch eine der großen Herausforderungen des Einsatzes. »Wir müssen als Besatzung nicht nur die Seephasen, sondern auch die Hafenphasen gemeinsam an Bord gestalten«, sagt er. »Dabei werden die vielen individuellen Bedürfnisse aller 250 Soldatinnen und Soldaten an Bord angemessen zu berücksichtigen sein.«