Alistair Marsh und Nick Brown (© Lloyds Register)

Die britische Klassifikationsgesellschaft Lloyds Register braucht einen neuen Chef für die Schifffahrtssparte. Der bisherige Leiter steigt in der Hierarchie bei der Nummer 4 im Weltmarkt auf.

[ds_preview]Alistair Marsh, seit 14 Jahren bei Lloyds Register und seit fünf Jahren Vorstandsvorsitzender (CEO), gibt seinen Posten zum Jahresende ab, wie die Klassifikationsgesellschaft heute bestätigte. Künftig wolle er einige nicht-exekutive und beratende Funktionen übernehmen.

Während seiner Amtszeit habe Marsh die Gruppe durch eine Modernisierungs- und Transformationsstrategie geführt. Vor seinem Engagement bei LR war der Wirtschaftsprüfer bei Price Waterhouse tätig, bevor er eine Reihe leitender Positionen im Finanzmanagement in den Bereichen High-Tech-Fertigung, Chemie, Software und IKT bekleidete.

Nick Brown

Nick Brown kam 1996 als Marine Surveyor zu LR und war in verschiedenen Führungspositionen weltweit tätig, unter anderem sieben Jahre lang als Präsident der LR-Geschäfte in China. 2013 kehrte er als Chief Operating Officer des globalen Marinegeschäfts nach Großbritannien zurück, bevor er die Integration des Offshore-Geschäfts mit dem Marinegeschäft leitete. Im Jahr 2016 wurde er als Direktor für Marine & Offshore in die LR-Gruppe, Executive Leadership Team, berufen. Unter seiner Führung erlebte das Klassifizierungsgeschäft von LR »das schnellste Wachstum in der 260-jährigen Geschichte des Unternehmens«, heißt es in dem Statement.

Sein Nachfolger steht bereits fest, ein in der maritimen Industrie bekanntes Gesicht: »Nach einem umfassenden Auswahlverfahren« hat sich der Aufsichtsrat für Nick Brown als neuen CEO entschieden. Der 45-jährige ist derzeit Direktor für Marine & Offshore. Wer künftig die Marine-Sparte führt ist noch nicht bekannt. Ein Nachfolger für Brown soll »zu gegebener Zeit« bekannt gegeben werden.

Chairman Thomas Thune Andersen nannte Marsh einen »außergewöhnlichen Wirtschaftsmanager, der das Unternehmen während seiner Amtszeit umgestaltet und eine auf fünf Jahre angelegte Strategie der Modernisierung und des kulturellen Wandels umgesetzt hat.« Nach den erheblichen Investitionen in neue Systeme und Prozesse sei LR ein weitaus agileres und kundenorientierteres Unternehmen mit einer starken Wachstumsplattform in innovativen digitalen Diensten. »Das Unternehmen hat außerdem sein Portfolio durch Übernahmen diversifiziert und expandiert in neue Branchen wie Lebensmittelsicherheit und Cybersicherheit. Sein Weitblick bei der Modernisierung hat dafür gesorgt, dass LR für ein kontinuierliches Wachstum in immer anspruchsvolleren und dynamischeren Märkten gut positioniert ist und gleichzeitig unseren Zweck erfüllt, gemeinsam für eine sicherere Welt zu arbeiten«, so Andersen weiter.

»Eine Ehre«

Gleichzeitig zeigte er sich »erfreut«, dass Brown neuer zum Group CEO wird: »Während das Unternehmen sein nächstes Kapitel schreibt, ist dies eine logische Zeit für Veränderungen, und Nick hat alle richtigen Qualitäten, um uns zu weiterem Erfolg zu führen.«

Der scheidende CEO Marsh sagte: »Ich arbeite seit vielen Jahren eng mit Nick zusammen und halte ihn für eine natürliche Wahl, das Unternehmen zu leiten. Er kennt das Unternehmen in- und auswendig, seine Ansichten sind progressiv und zukunftsorientiert.«

Brown selbst nannte es »eine Ehre« die Nachfolge von Marsh anzutreten. Er sei trotz Unsicherheiten in der Weltwirtschaft und der Corona-Pandemie zuversichtlich, »dass Lloyd’s Register sowohl die Beweglichkeit als auch die Widerstandsfähigkeit besitzt, um zu überleben und zu gedeihen. Wir sind für die Zukunft gut gerüstet, wenn wir auf Alastairs Erbe der Unternehmenstransformation aufbauen.«