Eine Streckung des Bauprogramms war bei der Meyer Werft ohnehin vorgesehen, um die Stornierung von Aufträgen zu vermeiden. Ein Disney-Neubau verzögert sich aber ohnehin.

Es handelt sich dabei um [ds_preview]die »Disney Wish« (144.000 GT, 1.250 Kabinen). Sie ist der erste von drei Neubauten, die der US-Unterhaltskonzern für seine Kreuzfahrtsparte in Papenburg in Auftrag gegeben hat. Die Ablieferung war für Ende 2021 geplant, die Taufe für Anfang 2022. Nun aber hat Disney selbst bekannt gegeben, dass die Termine verschoben werden müssen.

Schuld sie die Coronakrise, die zu Unterbrechungen im Bau geführt hätten, sagte Christine McCarthy, die Finanzchefin der Walt Disney Co., während einer Konferenz. Bekanntlich hatte die Werft für sechs Wochen die Produktion unterbrochen und die Belegschaft in Kurzarbeit geschickt. Ein neuer Zeitplan gibt es demnach nicht, derzeit werde mit Meyer noch verhandelt.

Zuvor hatte sich die Ablieferung anderer Kreuzfahrtschiffe wie der »Iona« für P&O Cruises, der »Spirit of Adventure« für Saga Cruises oder der »Odyssey of the Seas« für Royal Caribbean verzögert, die Termine für weitere Neubauten waren von den Auftraggebern ausgesetzt worden.

Die zwei weiteren neben der »Disney Wish« bestellten Luxusliner, die etwas größer als die »Disney Dream« (2011) und »Disney Fantasy« (2012) sind und mit LNG-Antrieb ausgestattet werden, sollten planmäßig 2022 und 2023 abgeliefert werden.

Dem US-Unternehmen wird es recht sein: Nach Eischätzung von Finanzchefin McCarthy dürfte sich der Kreuzfahrtsektor von allen Geschäftsbereichen des Disney-Konzerns als letzter von den Auswirkungen der Corona-Pandemie erholen. Werftchef Bernard Meyer geht sogar davon aus, dass erst gegen Ende des Jahrzehnts wieder Normalität eintritt.