Nach dem Ausstieg aus der Bulker-Schifffahrt investiert die Hamburger Reedereigruppe Essberger/DAL jetzt in die Containerflotte.

[ds_preview]Die Verhandlungen zum Kauf der »Mataquito« waren in der Branche bereits seit einiger Zeit bekannt, jetzt konnte die Transaktion abgeschlossen werden, wie DAL der HANSA bestätigt hat. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

Demnach übernimmt die Gruppe das 6.600-TEU-Schiff von der ebenfalls in Hamburg ansässigen Reederei Peter Döhle. Der 305 m lange Frachter war 2010 von der Werft CSCB in Taiwan abgeliefert worden.

Die Deutschen Afrika-Linien seien schon seit einiger Zeit am Kauf eines geeigneten Containerschiffes mit einem hohen Anteil an Reefer-Ladung für den Südafrika-Dienst interessiert, heißt es gegenüber der HANSA. Die »Mataquito« mit 1.162 Kühlcontainer-Anschlüssen würde diese Voraussetzungen mitbringen.

lg essberger web

Die Containerschifffahrt ist neben der Chemikalien-Schifffahrt das Kerngeschäft der Reedereigruppe. Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass DAL/Essberger sich aus der Bulker-Branche – zumindest vorübergehend – zurückzieht. Die Flotte der Gruppe umfasste damit noch vier Containerschiffe und rund 30 Chemikalientanker.

Neue Tanker-Serie verzögert sich

Der Konzern Deutsche Afrika-Linien/John T. Essberger (DAL/JTE) wurde 1924 von John Theodor Essberger gegründet. Heute besteht er aus den Deutschen Afrika-Linien – DAL mit traditionellen Liniendiensten nach Süd- und Ostafrika und in den Indischen Ozean sowie aus der Tankerreederei John T. Essberger mit den Geschäftsbereichen Shipmanagement, Chemikalientanker und bis zuletzt Bulk.

Auch die Tanker-Flotte ist angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten von nötigen Anpassungen nicht ausgenommen. So wurden zwei ältere Schiffe verkauft, zwei weitere aufgelegt. Das geplante Neubauprogramm für 6.600-Tonnen-Tanker soll zwar fortgesetzt werden, allerdings »in einem langsameren Tempo«. Die Verhandlungen von John T. Essberger über den Bau von Chemikalientankern in China laufen, verzögern sich wegen der aktuellen COVID-19-Situation aber weiterhin, heißt es jetzt.