In Japan hat sich eine weitere Kooperation für die Entwicklung von Ammoniak-Antrieben gebildet. NYK, ClassNK und IHI nehmen ein Schlepper-Konzept ins Visier.

[ds_preview]Nach der Initiative für Tanker und Bargen, bei dem die Reedereigruppe NYK und die Klassifikationsgesellschaft ClassNK ebenfalls an Bord sind, folgt nun ein gemeinsames Forschungs- und Entwicklungsabkommen mit IHI Power Systems. Die japanischen Akteure wollen den weltweit ersten mit Ammoniak betriebenen Schlepper in die Praxis umzusetzen, heißt es in einer Ankündigung.

Schlepper Ammoniak Ammonia

Ammoniak gewinnt in der maritimen Branche immer mehr Förderer. Ein Vorteil sei die im Vergleich zu Wasserstoff leichtere Handhabung insbesondere bei der Lagerung, da dies bei nahezu Raumtemperatur und normalen Druckverhältnissen möglich sei, heißt es von Experten. Ammoniak wird entsprechend als »die vielversprechendste klimaneutrale Kraftstoffoption für Neubauten« bezeichnet.

Die Partner und ihre Aufgaben

  • NYK: Forschung und Konstruktion von Rumpf und Treibstoffsystem,
    Verifizierung der Operationsmethode aufgrund der Erfahrungen von »Sakigake«
  • IHI Power Systems: Forschung und Konstruktion von Motor- & Abgasnachbehandlung
  • Nippon Kaiji Kyokai (ClassNK): Sicherheitsbewertung eines mit Ammoniak betriebenen Schleppers

Die Japaner betonen jetzt, dass bei der Verbrennung von Ammoniak kein Kohlendioxid freigesetzt wird. So könne man die Auswirkungen der Schifffahrt auf die globale Erwärmung mindern. Darüber hinaus heißt es, dass durch die Verwendung von kohlenstofffreiem Wasserstoff als Rohstoff für Ammoniak-Technologien »null Emissionen erreicht werden können«.

NYK, ClassNK und IHI arbeiten den Angaben zufolge bei der Entwicklung des LNG-betriebenen Schleppers »Sakigake« zusammen, der 2015 als Japans erstes mit verflüssigtem Erdgas (LNG) betriebenes Schiff gebaut wurde. »In diesem neuen gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprojekt werden wir das bei der Entwicklung, dem Bau und dem Betrieb von Sakigake erworbene Wissen nutzen«, schreiben die Partner. Im Fokus stehen technische aber auch betriebliche Fragen.

Noch im Geschäftsjahr soll es an die technologische Entwicklung des Rumpfes, des Motors und des Kraftstoffversorgungssystems sowie an die Entwicklung von Sicherheitsnavigationsmethoden gehen. »Nach der Auswertung der praktischen Anwendbarkeit der F&E-Ergebnisse werden wir mit der Untersuchung des Baus des mit Ammoniak betriebenen Schleppers und des Bauplans beginnen«, so die Ankündigung.