Der Hamburger Reeder Claus-Peter Offen hat nach der Tanker-Sparte auch die Bremer Bereederungs-Gesellschaft (BBG) verkauft und sich damit vom Bulk-Geschäft getrennt.
Schon seit längerem will sich Claus-Peter Offen [ds_preview]als Schiffseigner ganz auf die Containerschifffahrt konzentrieren. Nachdem er bereits seine Tankersparte an Zeaborn verkauft und den Großteil des Third-Party-Managements aufgegeben hat, trennt er sich nun auch vom verbliebenen Bulk-Geschäft.
Offen hat die Bremer Bereederungs-Gesellschaft (BBG), die er im März 2017 zusammen mit der Conti-Reederei übernommen hatte, verkauft. Neuer und künftig alleiniger Eigner ist Joachim Zeppenfeld, zuvor bereits Minderheitsgesellschafter des Shipmanagement-Outfits. Teil dieses Management-buy-outs sind 15 Supramax- bis Panamax-Bulker (57.000 tdw – 92.000 tdw), die für Dritte wie Oldendorff gemanagt werden. Zum Kaufpreis und weiteren Details macht das Unternehmen keine Angaben.
»Wir konzentrieren uns künftig ganz auf unsere eigenen Containerschiffe«, erklärte Claus-Peter Offen gegenüber der HANSA. 35 Post-Panamax-Einheiten (5.500 TEU-14.000 TEU) hat er in der Flotte, acht davon laufen bei Conti, der Rest bei CPO. Dass er sich vor allem als Schiffseigner sieht, hatte er schon vor zwei Jahren angekündigt. »Der Fokus liegt auf langfristigen Beschäftigungen und auf der Ertragsstärke, nicht auf der Anzahl der Schiffe«, sagt Offen. Wie schon bei den Tankern soll auch der Verkauf der BBG den Einfluß volatiler, also schwankender Märkte auf die Reederei verringern, sagt er.
Die aktuelle Entwicklung in der Containerschifffahrt spielt Offen in die Karten. Die meisten seiner Schiffe hat er ohnehin langfristig zu auskömmlichen Raten an führende Linienreedereien wie MSC, CMA CGM, Hapag-Lloyd oder ZIM verchartert, teilweise bis 2029. Nur 15% der Flotte sei im Spotgeschäft unterwegs. Aber auch da zeigt die Ertragskurve in den vergangenen Wochen steil nach oben. So nahm MSC erst jüngst die 15 Jahre alte »Santa Vanessa« (5.606 TEU) für 10-12 Monate zu einer Tagesrate von 19.500 $ unter Vertrag.
Durch die garantierten Einnahmen sei die Ertragslage der Reederei für die nächsten knapp zehn Jahre gesichert, sagt Offen. Auch die Corona-Pandemie habe das Unternehmen nicht wirklich getroffen, weil zunächst die Fracht- und jetzt auch die Charterraten durchaus ertragreich seien.
»Das gibt uns Zeit, Entscheidungen über künftige Investitionen und auch eine mögliche Nachfolgeregelung zu treffen«, sagt der Reeder. Erst einmal aber steht im kommenden Jahr ein Jubiläum an: Denn dann feiert die Offen-Group das 50. Jahr ihres Bestehens. Im Juni 1971 hatte Claus-Peter Offen mit dem Frachter »Annie Hugo Stinnes« (1.956 tdw, Baujahr 1959) sein erstes Schiff gekauft und seine Reederei gegründet. (KF)