Video-Botschaften der Meyer Werft verheißen in jüngster Zeit wenig Gutes. Frühestens ab 2022 rechnet Werftchef Jan Meyer mit neuen Aufträgen, vorerst kämpft das Unternehmen um seine Existenz und insgesamt 5.500 Arbeitsplätze.
Angesichts der Milliardenverluste [ds_preview]der Kreuzfahrtreedereien, ausbleibenden Abnahmen von Neubauten und fehlenden Aufträgen »stehen alle unsere Arbeitsplätze auf dem Spiel«, sagte der Juniorchef. Betroffen seien zudem die vielen Zulieferfirmen, die von den Aufträgen der Werft leben. Allein in der Region Papenburg betrifft das 14.000 Jobs. Intensiv sei mit den Kunden verhandelt worden, um das Auftragsbuch zu strecken.
Bis 2025 sollen nur noch zwei statt drei Neubauten pro Jahr abgeliefert werden. Dies sei ein »dramatischer Schritt« mit Auswirkungen auf die Kapazitäten der Werft, die um 40% reduziert würden. So wolle man Stornierungen vermeiden, »das wäre eine Katastrophe«. Andererseits entstünden gewaltige Kosten von 1,25 Mrd. € über fünf Jahre – 12% des Umsatzes. »Wenn wir diese Einsparung mit intelligenten Lösungen und auch schmerzhaften Maßnahmen nicht holen, steht die Existenz auf dem Spiel«, so Meyer. »Das wird extrem kritisch für uns.«
Meyer rechnet mit einem extrem umkämpften Markt, sollten in zwei oder drei Jahren wieder Bestellungen ausgelöst werden. Dann müsse die Werftengruppe »auf einem ganz anderen Niveau sein«. Das sei der Schlüssel für die Sicherung des Standortes und der Arbeitsplätze.