Trafigura-chartered-Tanker---Corpus-Christi
Foto: Trafigura
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Das Rohstoffhandelsunternehmen Trafigura schlägt ein sich selbst finanzierendes System vor, bei dem auf Kraftstoffe je nach CO2e-Intensität mit Abgaben belegt oder bezuschusst werden.

[ds_preview]»Mit diesem System der teilweisen Subventionierung werden Schiffseigner und Charterer einen Anreiz erhalten, den Einsatz von Kraftstoffen mit hohem CO2-Profil zu reduzieren, den Einsatz von kraftstoffeffizienteren Schiffen zu erhöhen und schließlich auf den vollständigen Einsatz kohlenstoffarmer und kohlenstofffreier Kraftstoffe umzustellen«, meint Trafigura.

Das Benchmarkniveau der CO2e-Intensität sollte in Übereinstimmung mit den von der IMO für 2030 und 2050 festgelegten Intensitätszielen festgelegt und gegebenenfalls angepasst werden. Darüber hinaus könne das System Mittel generieren, die zur Finanzierung von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten und zur Unterstützung kleiner Inselstaaten und Entwicklungsländer bei der Bewältigung der Auswirkungen des Klimawandels und der Energieumwandlungsprozesse eingesetzt werden könnten.

Neue Meldepflichten nötig

Eine globale Anstrengung zur Reduzierung der Emissionen der Schifffahrtsindustrie und die Einführung einer Kohlenstoffabgabe könnte rechtlich auf dem Internationalen Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe (MARPOL) fußen.

Um Abgaben erheben und Subventionen zahlen zu können, bräuchte die IMO genaue und zuverlässige Informationen über die Qualität der Brennstoffe und die verwendeten Mengen. Es wird vorgeschlagen, dass Reedereien verpflichtet werden, die Nutzung zwischen dem letzten Löschhafen der vorherigen Reise und dem Löschhafen der aktuellen Reise offenzulegen, wie dies bereits innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) und/oder der EU-Häfen der Fall ist. Es wird vorgeschlagen, das IMO-Brennstoffdatenerfassungssystem als Ausgangspunkt für ein neues Meldesystem zu verwenden. Die Nichtweitergabe von Informationen sollte zu Geldstrafen führen,.

Bei der Festlegung der Höhe der Abgaben und Subventionen halte man es für notwendig, die mit der Sorte und der Quelle des Brennstoffs verbundenen Treibhausgasemissionen »vom Bohrloch bis zum Propeller« zu berücksichtigen, so Trrafigura.

»Halten eine Abgabe zwischen 250 und 300 $/t für erforderlich«

2019 beauftragte Trafigura die Texas A&M University mit Forschungsarbeiten zur Schließung der Wettbewerbslücke zwischen kohlenstoffintensiven Schiffskraftstoffen und sauberen Alternativen.

»Auf der Grundlage der Zusammenarbeit mit der Universität, bei der die Produktionskosten kohlenstoffarmer und kohlenstofffreier Brennstoffe anhand von Daten über die voraussichtlichen Kosten für erneuerbare Elektrizität, Kohlenstoffabscheidung und Elektrolyseure ermittelt wurden, halten wir eine Abgabe zwischen 250 und 300 USD pro metrischer Tonne CO2e auf kohlenstoffintensive Brennstoffe für erforderlich«, erklärt das Unternehmen.