Nach Schleppern nun der Yacht-Bau: Die italienische Werft Vittoria steigt erneut in einen neuen Markt ein und macht den etablierten europäischen Werften damit zusätzliche Konkurrenz.
[ds_preview]Das Unternehmen der Familie Duò hat die neue Tochter Vittoria Yachts ins Leben gerufen. In der Vergangenheit war die Werft mit Sitz zwischen Venedig und Ravenna traditionell aus dem Bau von kleineren Militär-, Arbeits- und Personenschiffen bekannt. Dieses Geschäft reicht allerdings nicht mehr aus, um die Auftragsbücher zufriedenstellend zu füllen. 2017 hatte man zuletzt den Einstieg in einen neuen Markt gewagt, als ein Schlepper-Auftrag eingeholt werden konnte. Schon seinerzeit bedeutete dies neue Konkurrenz in Europa.
Nun also Yachten. Geleitet wird die neue Abteilung von Vittoria-Präsident Paolo Duò und Geschäftsführer Michele Zorzenon. Der Ingenieur Sergio Cutolo von Hydro Tec hat sich mit Vittoria Yachts zusammengetan, um die Luxusyachtlinie »Explorer« zu entwerfen, »die bestimmte, von Militärschiffen inspirierte Eigenschaften aufweist«, heißt es. Eine weitere Linie »Support Ships« entsteht aus der Erfahrung im Bau von Küstenpatrouillenschiffen. Sie entstand in Zusammenarbeit mit dem Ingenieur Mattia Polverari. Die dritte Linie heißt »Custom Vittoria«.
Neues Produktionszentrum in Monfalcone
Das erste Projekt von Vittoria, entworfen von Hydro Tec, ist die »Bow Spirit« aus der Explorer-Linie, die etwas mehr als 50 m lang ist und mit knapp 500 GT vermessen ist – vorgesehen für längere Fahrten und für den Charter-Markt.
»Vittoria Yachts stellt einen neuen und wichtigen Meilenstein für unser Unternehmen dar«, sagte Paolo Duò. »Für diese neue Herausforderung haben wir beschlossen, unsere Präsenz über das übliche Maß hinaus zu erweitern. Wir arbeiten an der Schaffung eines neuen Produktionszentrums in Monfalcone, das hauptsächlich der Endfertigung von Yachten gewidmet ist und 2021 eröffnet werden soll«.
»Die militärischen und paramilitärischen Boote von Vittoria haben technische Spezifikationen, die denen der meisten Superyachten entsprechen oder sie sogar übertreffen«, so Michele Zorzenon.
Das Produktionszentrum erstreckt sich über ca. 20.000 m² in Privatbesitz und weitere 13.000 m² in Staatsbesitz und ist für die Ausrüstung, Lieferung und den Winterdienst der Yachten sowie für die Fertigstellung aller von der Vittoria-Werft gebauten Einheiten zuständig. Der Entwurf sieht eine Neugestaltung des gesamten Geländes, den Bau von Docks und Liegeplätzen mit überdachten Hangars sowie die Erhöhung der Kapazität der Werft durch den Bau eines zusätzlichen Hangars vor. Das Areal soll neben dem Bau und der Vervollständigung von Superyachten auch für die Umrüstung von Schiffen und Yachten bis zu 70 m Länge genutzt werden können.