Hafen-Rotterdam-Landstrom-Calandkanaal
Landstromanlage, die Eneco und der Hafenbetrieb Rotterdam für die Schiffe von Heerema jetzt auf der Landzunge Rozenburg installieren (Foto: Danny Cornelissen)
Print Friendly, PDF & Email

Die Stadt und der Hafenbetrieb Rotterdam wollen gemeinsam Landstromzugänge für Seeschiffe anbieten. 2030 soll ein Großteil der Seeschiffe »an die Steckdose«. 

[ds_preview]In den nächsten fünf Jahre wird mit einer Reihe von Projekten die Beschleunigung des Landstromausbaus angegangen. 2025 sollen dann gegebenenfalls die Zielsetzungen angepasst werden. Hafenchef Allard Castelein: »Unsere Vision ist ambitioniert, jedoch ebenfalls pragmatisch. Wir werden jetzt acht bis zehn Landstromprojekte für verschiedene Seeschifftypen einrichten. Das machen wir gemeinsam mit den Unternehmen im Hafen sowie mit den Reedereien. Aus diesen Projekten ziehen wir unsere Lehren, und dann wird sich herausstellen, ob das Tempo erhöht werden kann oder zurückgenommen werden muss.«

In den kommenden Jahren sollen acht bis zehn konkrete Landstromprojekte realisiert werden, die sich auf die drei Eckpunkte des Programms verteilen: Der erste konzentriert sich auf die Qualität des Lebensumfelds, indem öffentliche Kais in städtischen Gebieten mit Landstrom versorgt werden. Das Ziel lautet, dass bis 2030 90 % der Anlagen durch die hier anlegenden Schiffe genutzt werden. Zudem wird die Möglichkeiten der Landstromnutzung an privaten Kais in der Nähe städtischer Gebiete untersucht.

Der zweite Eckpunkt lautet »Große Schritte, wo diese möglich sind«. Ziel ist die Installation von Landstromanlagen für Fähren, Roll-on-Roll-off-, Offshore- und Kreuzfahrtschiffe, die bis 2030 ebenfalls zu 90 % genutzt werden sollen. Beim Containersektor wird eine fünfzigprozentige Nutzung der Landstromversorgung bis 2030 für die großen Schiffe (TEU 10.000+) angestrebt. Der dritte Eckpunkt betrifft die Entwicklung von Innovationen, z. B. für Flüssigmassengutfrachter, für die es derzeit keine ausreichenden Möglichkeiten der Landstromversorgung gibt.

Es wird dafür mit einem Gesamtbedarf von etwa 125 Mio. € gerechnet. Dies kann zum größten Teil von den beteiligten Unternehmen, der Stadt Rotterdam und dem Hafenbetrieb finanziert werden. Allerdings werden auch zusätzlich 50 Mio. € an Fördermitteln benötigt.

In den vergangenen Jahren wurde bei fast allen öffentlichen Rotterdamer Liegeplätzen für die Binnenschifffahrt ein Landstromanschluss angebracht. Binnenschiffe verbrauchen viel weniger Strom als Seeschiffe. Die Fähre der Stena Line in Hoek van Holland benutzt seit längerer Zeit Landstrom, um so die Belästigung für die Umgebung zu senken. Für die Offshore-Schiffe von Heerema, die regelmäßig an der Landzunge Rozenburg liegen, bauen Eneco und der Hafenbetrieb derzeit eine Versorgungseinrichtung mit Landstrom.