Fincantieri, Ancona
© Fincantieri

Der italienische Werftenkonzern Fincantieri ist bislang ohne Stornierungen durch die Coronakrise gekommen, die Produktion aber ist weiter beeinträchtigt. 

Auch die Werften bei Fincantieri [ds_preview]hatten eine Corona-Zwangspause einlegen und »Notkredite« in Höhe von 1,15 Mrd. € aufnehmen müssen, um die Krisenfolgen abzuwettern. Das Orderbuch aber konnte gehalten werden, es habe keine Auftragsstornierungen gegeben, teilte der italienische Staatskonzern mit.

In der Bilanz aber macht sich die Pandemie deutlich bemerkbar. Nach neun Monaten des Jahres lag der Umsatz bei gut 3,5 Mrd. € und damit -16,2% unter dem Ergebnis des Vorjahres (4,2 Mrd. €). Die Produktionsstunden gingen sogar um -19% zurück. Die Einnahmeverluste beziffert Fincantieri insgesamt auf 945 Mio. €, das EBITDA verringerte sich um ein Drittel von 306 Mio. € auf 200 Mio. €.

Der Auftragsbestand bis 2027 umfasst 88 Schiffe im Wert von 26,9 Mrd. €, etwa 1,5 Mrd. € weniger als im Vorjahr. Dazu kommen Optionen, die weitere 9,9 Mrd. € ausmachen. Durch die Verschiebung von vornehmlich Kreuzfahrtaufträgen und ausbleibende Ratenzahlungen der Kunden habe sich die Nettoverschuldung des Konzerns von 736 Mio. € auf 1,425 Mrd. € fast verdoppelt.

Trotz der Krise wurden auch während Corona insgesamt 14 Schiffe von neun verschiedenen Werften abgeliefert, darunter fünf Kreuzfahrtschiffe, zwei Marineschiffe und drei Fischereifahrzeuge. Dazu zählen die »Enchanted Princess«, das 100. von Fincantieri gebaute Kreuzfahrtschiff für Princess Cruises, die »Silver Moon« für Silversea Cruises sowie ein Expeditionskreuzfahrtschiff von Vard für die französische Reederei Ponant.