RWE-Innogy-Offshore-Windpark
Foto: Innogy
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Nordwestlich von Helgoland sollen in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Nordsee 38 Windenergieanlagen auf einer Fläche von rund 17 km² mit einer Gesamtleistung von 342 MW auf Monopile-Gründungen errichtet werden.

[ds_preview]Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat erstmalig nach Schaffung des wettbewerbsrechtlichen Ausschreibungsrahmens einen Planfeststellungsbeschluss für einen Offshore-Windpark im sogenannten »Übergangssystem« erlassen.

Der neue Offshore-Windpark »Kaskasi II« von RWE entsteht zwischen den bereits realisierten Windparks »Amrumbank West« und »Nordsee Ost«. Die Planfeststellung umfasst mehrere Pilotwindenergieanlagen, für die die Bundesnetzagentur (BNetzA) zusätzliche Netzanbindungskapazität in Höhe von 17 MW zugewiesen hat.

Die Monopile-Gründungen sollen vorrangig über ein neuartiges Vibrationsverfahren eingebracht werden. Diese Methode wird als schallärmeres Verfahren im Vergleich zu herkömmlichen Impulsrammungen eingeschätzt. Das neue Installationsverfahren soll »engmaschig« im Bau überwacht werden und wird zusätzlich durch ein BMWi-gefördertes Forschungsvorhaben begleitet. Als weitere technische Neuerung kommen sogenannten »Collared Monopiles« zum Einsatz, Fundamentrohre mit Stahlkragen, die zusätzliche Stabilität bieten. Den Auftrag für Transport und Installation hat sich Deme gesichert.

Der Planfeststellung liegen nach Angaben des BSH umfangreiche Bewertungen möglicher Umweltauswirkungen zugrunde. Sie betrachten unter anderem Auswirkungen auf die Vegetation und auf die Tierwelt sowohl im Wasser als auch in der Luft. Zum Schutz der marinen Säuger sind beispielsweise strenge Schallschutzanordnungen erlassen worden. Zur Reduktion schifffahrtsbedingter Auswirkungen auf die Seetaucher ist ein Schiffslogistikkonzept planfestgestellt worden.

Installation der Windturbinenim dritten Quartal 2022

Siemens Gamesa Renewable Energy (SGRE) hatte im April 2020 von Innogy den Auftrag zur Lieferung der Turbinen für das 342 MW Offshore-Windkraftprojekt Kaskasi erhalten. Ein Service- und Wartungsvertrag über zwei Jahre ist ebenfalls in dem Auftrag enthalten.

Die 38 SG 8.0-167 DD Flex-Turbinen sollen im dritten Quartal 2022 installiert werden. Jede Turbine soll dank der Siemens Gamesa Power Boost-Technologie eine Leistung von bis zu 9 MW liefern können. Der Rotordurchmesser beträgt 167 m, wobei die 81 m langen Siemens Gamesa B81 IntegralBlades zum Einsatz kommen.