Das Bauprojekt »Mehrzweckschiffe für den Bund« hat einen wichtigen Schritt gemacht. Bei der Hamburgischen Schiffbau-Versuchsanstalt (HSVA) konnten erste Tests erfolgreich absolviert werden.

[ds_preview]Nach aktuellem Stand halten die Beteiligten trotz den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie daran fest, dass der Brennstart Mitte 2021 erfolgen soll. Die Bundesanstalt für Wasserbau gab jetzt in ihrem Blog Einblicke in die Vorbereitungen.

Mit dem Start der Modellversuche sei »ein weiterer, wesentlicher Meilenstein im Prozess der Planung und Konstruktion der neuen Mehrzweckschiffe des Bundes vollzogen«, heißt es darin.

Abeking, Mehrzweckschiffe, Auftrag
Die beiden Mehrzweckschiffe der WSV bekommen einen besonderen Gasschutz. Foto: Abeking & Rasmussen

Insgesamt drei Schiffe waren bei der Werft Abeking & Rasmussen bestellt worden, im Juli folgte die Freigabe der notwendigen Haushaltsmittel im Bundeshaushalt. Die Neubauten sind zur Modernisierung der Flotte der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) im Rahmen der sogenannten »Maritimen Notfallvorsorge« vorgesehen.

Bei den jetzigen Modellversuchen wurden die Ergebnisse der zuvor durch CFD-Untersuchungen hinsichtlich des Widerstandes optimierten Schiffsform verifiziert, heißt es. Darüber hinaus seien Drehrichtungsuntersuchungen zur Ermittlung der Effizienz der beiden Ruderpropeller in Interaktion mit dem Schiffsrumpf für die diesbezügliche Entscheidungsfindung durchgeführt worden. Im Anschluss daran folgten die Propulsions- sowie Pfahlzugversuche.

Zwar sei die Prognose noch vorläufig, allerdings konnten die gestellten Anforderungen zur Erreichung einer Probefahrtgeschwindgkeit von 15 kn sowie eines Pfahlzuges größer 1450 kN bestätigt werden.

Baustart in Litauen

Der Baustart für das Kasko erfolgt bei der Werft UAB Western Baltija Shipbuilding im litauischen Klaipeda  im Unterauftrag von A&R. Die deutsche Werft sowie die Bundesanstalt werden mit Experten begleiten. Das Fertigungskonzept sieht den Angaben zufolge vor, dass der Neubau in Blockbauweise mit seinen Großkomponenten einschließlich des LNG-Tanks umfangreich vorausgerüstet, bis voraussichtlich März 2022 in Klaipeda entsteht. Für die weitere Ausrüstung und Komplettierung sowie sämtliche dann folgende Inbetriebnahmen, Erprobungen und Probefahrten wird das Schiff schwimmfähig und vollständig konserviert an die Weser überführt.

Der Terminplan sieht vor, mit jeweils neunmonatigem Nachlauf die Mehrzweckschiffe 2 und 3 in der Fertigung folgen zu lassen. Die Ablieferung des ersten Mehrzweckschiffes ist für das 3. Quartal 2023 vorgesehen. Die Neuzugänge ersetzen die vorhandenen Schiffe »Scharhörn«, »Mellum« und »Neuwerk«.