Maritime Branche startet neue Crew-Change-Initiative

Seeleute
Foto: Felix Selzer
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Die Tankerreederei Euronav ist die jüngste Unterzeichnerin der »Neptune Declaration on Seafarer Wellbeing and Crew Change«. Die Erklärung ist ein globaler Aufruf zum Handeln, um die andauernde Krise des Besatzungswechsels, verursacht durch die Covid-19-Pandemie, anzugehen.

[ds_preview]Sie konzentriert sich auf konkrete Maßnahmen, die Besatzungswechsel erleichtern und lebenswichtige globale Lieferketten funktionsfähig halten können. Die maritime Stakeholder-Initiative soll offiziell während der Agenda-Woche des Weltwirtschaftsforums in Davos in der Woche vom 25. Januar 2021 gestartet werden.

Seit Beginn der Crew-Change-Krise hat sich Euronav für Lösungen eingesetzt. Das Unternehmen selbst hat viel unternommen, einschließlich der Umleitung seiner Schiffe, um Besatzungswechsel zu ermöglichen, und hat zusätzliche Kosten auf sich genommen, um seine Seeleute sicher nach Hause zu bringen. Auf dem Höhepunkt im Juli hatte Euronav 630 überfällige Wechsel, von einer Gesamtschiffsbelegschaft von etwas über 3.000. Diese Zahl hat sich nun auf 77 reduziert.

»Die Krise des Besatzungswechsels ist die größte humanitäre und logistische Tragödie, mit der der maritime Sektor jemals konfrontiert war«, sagt Hugo De Stoop, CEO von Euronav. »Es ist unsere Verantwortung und Pflicht gegenüber den Seeleuten und ihren Familien, diese Krise global und mit einer Stimme anzugehen. Die maritime Industrie ist zu lange unter dem Radar geblieben. Der Wechsel der Besatzung ist für alle Bereiche der Schifffahrt und des Warenverkehrs von entscheidender Bedeutung. Euronav wird weiterhin mit allen relevanten Behörden zusammenarbeiten, um auf die dringende Notwendigkeit hinzuweisen, diese Beschränkungen für Seeleute zu lockern.«

Aufforderung zum Handeln

Die Erklärung wurde von der Maritime Industry Crew Change Taskforce entwickelt, die als ein Ergebnis des Global Maritime Forum’s 2020 Virtual High-Level Meeting gegründet wurde. Die Taskforce wird von Jeremy Nixon, CEO von Ocean Networks Express, und Graham Westgarth, Vorsitzender der V. Group, geleitet und vereint Vertreter von Unternehmen aus der gesamten maritimen Wertschöpfungskette sowie von Organisationen wie ICS, ITF, International Maritime Employers’ Council, dem Global Maritime Forum und dem Weltwirtschaftsforum.

Um die Krise zu bewältigen, definiert die Erklärung vier Hauptmaßnahmen. So sollen Seeleute als wichtige Arbeitskräfte anerkannt und sie entsprechend behandelt werden, indem sie frühzeitig Zugang zu Covid-19-Impfungen erhalten, zudem sollen nach hohen Standards Gesundheitsprotokolle implementieret werden. Eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Schiffsbetreibern und Charterern soll Besatzungswechsel zu erleichtern. Zudem wird die Sicherstellung von Flugverbindungen zwischen wichtigen maritimen Drehkreuzen gefordert.