Das Deutsche Maritime Zentrum (DMZ) hat die Ergebnisse einer Studie über Bedarf und Potenzial eines Testzentrums für Meerestechnik in der Nordsee veröffentlicht.
[ds_preview]Vor rund zehn Monaten war die »Markt- und Potenzialanalyse für ein Testzentrum zur Erprobung innovativer Technologien der Meerestechnik unter Offshore-Bedingungen« bei der Prognos AG in Auftrag gegeben worden. Die Studie gibt einen Überblick über das internationale Marktumfeld für Testzentren im Segment Meerestechnik.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass ein Testzentrum Nutzen und Vorteile für die gesamte maritime Branche bringt. »Besonders im Bereich Meerestechnik eröffnen sich für die deutschen Unternehmen Möglichkeiten. Die Studie zeigt, dass vor allem in der Offshore-Wind-Industrie viele Anwendungsfelder eine positive Wachstumsperspektive erkennen lassen«, sagte DMZ-Geschäftsführer Claus Brandt.
Robotik, Sensorik & Co.
Ziel der Untersuchung war es einer Mitteilung zufolge, »den Bedarf und das ökonomische Potenzial« eines deutschen Testzentrums in der Nordsee vor Helgoland zu ermitteln. »Es geht um neue Methoden und Technologien aus der mobilen Robotik, der Sensorik, der autonomen Systeme und Drohnen für den Einsatz über, auf und unter Wasser, denn sie können für den Menschen gefährdende und ermüdende Arbeiten selbständig, zuverlässig, sicher und effizient durchführen«, sagte Frederik Treuel, DMZ-Referent für Strategie und internationales Monitoring und Projektleiter für die Studie.
»Wir erwarten ein hohes Wachstum für die maritime Erzeugung klimaneutraler Energie und eine ebenso hohe Innovationsdynamik bei Technologien zur Erkundung Wartung und Instandhaltung in diesem Marktsegment«, so Treuel. »In Verbindung mit der fortschreitenden Automatisierung und Autonomisierung entstehen dabei Systeme, die offshore und unter relevanten Umgebungsbedingungen erprobt werden müssen.«
Zwei Areale in Deutschland
In Deutschland gibt es zurzeit nur zwei Areale, die gezielt auf die Erprobung meerestechnischer Systeme und Robotik unter Realbedingungen ausgelegt sind. Dies ist zum um einen das »Digital Ocean Lab« in der Ostsee vor Rostock, zum anderen das neu gegründete Deutsche Testzentrum für Maritime Technologien in der Nordsee vor Helgoland. Dort sollen Innovationen mobiler Robotik, autonomer Systeme und Drohnen unter realen Umwelt- und Einsatzbedingungen getestet werden. Die Studie formuliert Handlungsoptionen, wie sich die nationalen Testzentren gemeinsam positionieren könnten, um das Potenzial für die deutsche maritime Wirtschaft optimal zu nutzen. Noch seien die Nachfrage und die Zahlungsbereitschaft für Testkapazitäten begrenzt, es sei aber zu erwarten, dass diese sich perspektivisch verbessern.
»Wir gehen davon aus, dass die Ergebnisse der Studie zu Synergien in der Zusammenarbeit in der maritimen Branche führen werden«, so Treuel zusammenfassend.
Mit der positiven Entwicklung der Anwendungsmärkte, der steigenden Nachfrage nach neuen Technologien der Meerestechnik und der öffentlichen Förderung der maritimen Wirtschaft und Forschung, werde auch der Bedarf nach Testzentren, in denen solche Technologien und Anwendungen entwickelt und erprobt werden können, weiter steigen.