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Eine hochrangig besetzte Gruppe maritimer Unternehmen um die dänische Fährreederei DFDS plant eine neue Fähre mit Wasserstoffantrieb.

DFDS, die Antriebsspezialisten[ds_preview] ABB, Ballard Power Systems, Hexagon Purus, die Klassifikationsgesellschaft Lloyd’s Register, die Design-Experten von Knud E. Hansen, der dänische Energiekonzern Ørsted und Danish Ship Finance sind jetzt mit der Ankündigung, gemeinsam ein solches Schiff entwickeln zu wollen, an die Öffentlichkeit getreten.

Sie hätten sich bei der Europäischen Union um Unterstützung für die Entwicklung einer Fähre beworben, »die mit Strom aus einem Wasserstoff-Brennstoffzellensystem betrieben wird, das nur Wasser emittiert«, heißt es. »Grüner« Wasserstoff soll von einer geplanten, mit Offshore-Windenergie betriebenen Elektrolyse-Anlage im Großraum Kopenhagen produziert werden.

Als Einsatzort der zu 100% mit Wasserstoff betriebenen Fähre gilt die DFDS-Route Oslo-Frederikshavn-Kopenhagen. Das geplante Schiff soll mit Strom aus einem Wasserstoff-Brennstoffzellensystem betrieben werden, das bis zu 23 MW für den Antrieb leisten könne, heißt es. An Bord der mit dem Arbeitstitel »Europa Seaways« bezeichneten Fähre soll Platz für insgesamt 1.800 Passagiere sowie 120 Lastwagen oder 380 Autos sein.

DFDS-CEO Torben Carlsen betonte den kooperativen Charakter des Projekts: »Die größten Brennstoffzellensysteme produzieren heute nur 1-5 MW, und die Entwicklung solch großer Brennstoffzellenanlagen für eine elektrische Fähre ist eine monumentale Aufgabe. Wir können nur in Partnerschaft mit Unternehmen erfolgreich sein, die einige der weltweit besten Fachkenntnisse in den Bereichen Entwurf, Genehmigung, Bau, Finanzierung und Betrieb von innovativen Schiffen zusammenbringen.«

Carlsen erwartet, dass man gemeinsam in der Lage ist diese Brennstoffarten und Technologien kommerziell nutzbar zu machen. »Zur Beschleunigung des Prozesses und im Hinblick auf das öffentliche Interesse an der Entwicklung dieser Technologie« hat die Partnerschaft Unterstützung aus dem EU-Innovationsfonds beantragt.

Derzeit gebe es weltweit noch keine Fähren dieser Art, so dass das Vorhaben mit einem hohen Maß an Unsicherheit verbunden sei, meinen die Beteiligten. Aber: »Wenn sich das Projekt jedoch wie geplant entwickelt, könnte die Fähre auf der Strecke oder anderswo bereits 2027 voll in Betrieb sein«, so die Partner.