Rolls-Royce liefert zwei MTU-Gasmotoren des Typs 16V 4000 M55RN an Sembcorp Marine Integrated Yard für den Bau des weltweit ersten Schleppers mit LNG-Hybridantrieb.
[ds_preview]Der Hafenschlepper wird in Singapur von Jurong Marine Services, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft von Sembcorp Marine, betrieben. Der neue LNG-Hybridschlepper ist der erste von zwölf Schiffen, bauen will, um die bestehenden dieselbetriebenen Schlepper bis 2025 zu ersetzen.
»Die MTU-Schiffsgasmotoren sind Teil des ›Green and High-Tech‹-Programms von Rolls-Royce. Ohne Abgasnachbehandlung emittieren sie keine Schwefeloxide, nur sehr geringe Mengen an Stickoxiden und die Partikelmasse liegt unter der Nachweisgrenze«, sagt Chew Xiang Yu, Leiter des Bereichs kommerzielle Schifffahrt von Rolls-Royce Power Systems in Asien.
Dies ist weltweit der erste LNG-Hybridschlepper, der mit MTU-Gasmotoren angetrieben wird. Der LNG-Hybridschlepper wurde von LMG Marin (Norwegen), Teil der Sembcorp Marine-Gruppe, konstruiert. Das von ABS klassifizierte Schiff leistet 65 t Pfahlzug und wird voraussichtlich im späteren Verlauf des Jahres 2021 fertig gestellt sein.
Das Hauptantriebssystem des Schleppers besteht aus zwei 16-Zylinder-Gasmotoren der MTU-Baureihe 4000, die zusammen eine Gesamtleistung von 2.984 kW bei 1.600 Umdrehungen pro Minute (U/min) liefern werden. Die neuen Gasmotoren sind nach Angaben von Rolls-Royce in der Lage, vergleichbare Leistungen wie ein schnelllaufender Dieselmotor zu erbringen.
Ausgestattet mit Mehrpunkt-Kraftstoffeinspritzung, dynamischer Motorregelung und verbesserter Turboaufladung sollen die Motoren für dynamisches Beschleunigungsvermögen, hohe Leistung und reduzierte Emissionen sorgen, die deutlich unter den aktuellen IMO-III-Grenzwerten liegen, ohne dass eine Abgasnachbehandlung erforderlich ist. Das LNG-Hybrid-Antriebssystem soll auch in der Lage sein, flexibel auf verschiedene Betriebsmodi einzugehen und zwischen emissionsarmen LNG-Motoren und emissionsfreier Batterieleistung umzuschalten.
Die neuen MTU-Gasmotoren treiben bereits Fähren der niederländischen Reederei Doeksen im besonders geschützten Wattenmeer an. Eine Bodensee-Fähre der Stadtwerke Konstanz wird 2021 ebenfalls mit diesen Motoren ihren Betrieb aufnehmen.