VSM fordert mehr »maritim« in deutscher Wasserstoff-Strategie

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Die Nationale Wasserstoff-Strategie der Bundesregierung stößt bei der deutschen Schiffbau-Industrie prinzipiell auf Zustimmung. Der Werften-Verband VSM wünscht sich allerdings eine Konkretisierung im maritimen Sinne.

[ds_preview]Die Wasserstoff-Strategie habe großes Potenzial in Bezug auf die Realisierung der maritimen Energiewende und des Null-Emissionen-Schiffes, heißt es heute seitens des Verbands für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) anlässlich der Vorstellung eines Positionspapiers. Darin werden die umwelt- und industriepolitischen Perspektiven von Wasserstoff als Grundlage flüssiger klimaneutraler Schiffstreibstoffe sowie als Ladung innovativer Tankschiffe für den Energieimport und aufgezeigt – ebenso wie »weitere Schritte«, die aus Sicht der Werften-Industrie jetzt »notwendig« seien.

Der technische Geschäftsführer des Verbands, Ralf Sören Marquardt, forderte in einem Statement eine Konkretisierung und Erweiterung des Maßnahmenkatalogs: »Die Nationale Wasserstoffstrategie würdigt und fördert die hohe Innovationskraft und proaktive Vorschriftenentwicklung der Schiffbauindustrie. Sie muss allerdings weiter marinisiert werden, um die Energiewende auf See zu beschleunigen.«

Entscheidend sei eine sektorübergreifende und technologieoffene Umsetzung, die die gesamte Prozesskette abbildet: Von der regenerativen Energieerzeugung offshore über den Wasserstofftransport bis hin zur Nutzung synthetischer PtL-Treibstoffe sowie von flüssigem und komprimierten Wasserstoff in Wasserfahrzeugen einschließlich des Aufbaus der dazugehörigen Tankinfrastruktur.

Hausaufgaben für Berlin

Nach Ansicht des VSM sollte die Bundesregierung einige Schritte unternehmen. So sollten Leuchtturmprojekte für den Wasserstoffimport per Schiff initiiert werden: »Deutschland ist auf internationale Energiepartnerschaften und den Import grüner Energie angewiesen. Der Transport in spezialisierten Tankschiffen ist eine wirtschaftliche und geopolitisch attraktive Alternative zur Pipeline.« Auch fordert der Verband die Einrichtung »maritimer Reallabore« für die Energiewende: Die Produktion von grünem Wasserstoff in der deutschen Außenwirtschaftszone (AWZ) mithilfe der Windenergie könne neue Perspektiven für die deutsche Schiffbauindustrie eröffnen. Nicht zuletzt sollten Wasserstoffnutzung und Tankinfrastruktur gefördert werden: »Öffentliche Aufträge für klimaneutrale Behördenfahrzeuge, Forschungsschiffe etc. können die Marktfähigkeit neuer Technologien demonstrieren sowie Treibstoffnachfrage und nationale Wertschöpfung generieren.«

Mit diesen Maßnahmen würde die Nationale Wasserstoffstrategie »einen entscheidenden Beitrag« für die nachhaltige Schifffahrt und eine wettbewerbsfähige Industrie leisten: »Technologieoffenheit, CO2-Bepreisung, Investitionsförderung und ein starker Heimatmarkt sind hierbei Schlüsselfaktoren für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende.«