Schleuse, Kiel, NOK, Abratis
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Erneut hat ein Frachter ein Schleusentor im Nord-Ostsee-Kanal (NOK) gerammt und schwer beschädigt. Die Folgen sind gravierend.

Es ist bereits das [ds_preview]dritte Tor, das beschädigt wurde. Die Reparatur dürfte Wochen oder sogar Monate dauern. Im vergangenen August war bereits der Frachter »Else« und vor mehr als drei Jahren die »Akacia« in Schleusentore hineingefahren. Beide sind bis heute nicht repariert.

Dieses Mal traf es in der Nacht auf Sonntag ein geschlossenes Schleusentor der Nordkammer an der Ausfahrt aus dem Nord-Ostsee-Kanal in die Ostsee. Nach Angaben von Polizei und des zuständigen Wasser- und Schifffahrtsamtes in Kiel-Holtenau rammte der Frachter »Wilson Goole« (Baujahr 1990, Länge 90 m, 2.446 GT) der norwegischen Shortsea-Reederei Wilson das Tor, blieb allerdings nicht stecken wie bei den beiden früheren Unfällen.

Vorausgegangen war offenbar ein Maschinenschaden auf dem Schiff. Die genaue Unfallursache wird noch ermittelt. Noch in der Nacht wurde es mit zwei Schleppern zur Reparatur zur nahe gelegenen Lindenau-Werft gebracht.

Auch der Schaden am Schleusentor wird noch untersucht. Taucher sollen es heute inspizieren. Bis auf Weiteres steht dem Schiffsverkehr demnach nur die Südkammer der Schleusenanlage zur Verfügung. Wie lange der Ausfall andauern könnte, ist noch unklar.

Nach der Kollision der »Else« war im vergangenen Jahr das letzte verfügbare Ersatz-Tor eingebaut worden. Lange Wartezeiten für die Schifffahrt sind jetzt programmiert. Das »Akacia«-Tor soll nach Informationen des NDR frühestens im Spätsommer oder Anfang Herbst wider zur Verfügung stehen. Die Reparatur des anderen beschädigten Tores wurde fast sieben Monaten nach der Havarie der »Else« noch nicht einmal ausgeschrieben.