Der Ausbau der deutschen Offshore-Windkraft lahmt bekanntlich. Die Projekte »DolWin4« und »BorWin4« sollen zusätzliche Kapazität bringen, heute wurden Details zur notwendigen Kabelverlegung bekannt.
[ds_preview]Der Dortmunder Übertragungsnetzbetreiber Amprion bestätigte heute, dass die Planfeststellungsunterlagen für den Genehmigungsabschnitt »Ausschließliche Wirtschaftszone« der Offshore-Netzanbindungssysteme »DolWin4« und »BorWin4« eingereicht wurden. Sie werden nun vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrgraphie (BSH) geprüft. »Die Kabelverlegung soll voraussichtlich 2025 beginnen«, heißt es.
Die Windenergieprojekte sollen 2028 und 2029 in Betrieb gehen. Von den Nordsee-Windparks aus verlaufen die Kabel zunächst 60 beziehungsweise 125 km auf See. Sie unterqueren die Insel Norderney und erreichen im Bereich Hilgenriedersiel die Küste. Von dort aus verlaufen sie noch rund 155 km als Erdkabel in Richtung der Umspannanlage Hanekenfähr in Lingen (Ems), wo Amprion sie an sein Übertragungsnetz anschließen will.
Zuversicht bei Amprion
Die Antragsunterlagen berücksichtigen den Angaben zufolge sowohl die Installation der Seekabel als auch die Errichtung der Konverterplattformen in unmittelbarer Nähe der anzubindenden Windparks. Die Plattformen sammeln den in den Windparks erzeugten Wechselstrom und wandeln ihn für den Transport an Land in Gleichstrom um. Die Antragsunterlagen enthalten unter anderem ein Vordesign der geplanten Plattformen.
Mario Bechmann, zuständiger Projektleiter bei Amprion, zeigte sich zuversichtlich: »Unsere Planer haben sich in den vergangenen zwei Jahren umfassend mit den besonderen Anforderungen hinsichtlich des Naturschutzes, der Schifffahrt und der Fischerei in der AWZ befasst. Zudem haben wir uns eng mit der Behörde und weiteren Trägern öffentlicher Belange abgestimmt. Ich bin mir sicher, dass wir ein gutes Resultat vorgelegt haben.«
Der Konzern hofft, dass die Behörde nach Bescheinigung der Vollständigkeit »voraussichtlich Ende des Sommers« das Verfahren einleitet. Dann können sowohl Träger öffentlicher Belange als auch Bürger die Unterlagen einsehen und sich beteiligen.