Lürssen baut eine erste Yacht mit Brennstoffzellen-Technologie. Sie ergänzt konventionelle Generatoren und ist ein großer Schritt zu einer emissionsfreien Lürssen-Yacht.
Mit der innovativen Technologie [ds_preview]sei es möglich, 15 Tage lang emissionsfrei zu ankern oder 1000 sm bei langsamer Geschwindigkeit zu kreuzen, teilte Lürssen jetzt mit. Die erste Yacht sei derzeit im Bau. »Mein Großvater hat 1886 das erste Motorboot der Welt gebaut, mein Traum ist es, der erste zu sein, der eine Yacht ohne Verbrennungsmotor baut«, sagt Werftchef Peter Lürssen.
Seit 2005 ist Lürssen an Forschungsprojekten beteiligt, die den Einsatz von Brennstoffzellen auf Schiffen zum Ziel haben, um den nachhaltigen Schiffbau voranzutreiben. Bei »Pa-X-ell« sind es Besecke, Carnival Maritime, DLR, DNV, EPEA, Freudenberg und die Meyer Werft. »Um Dinge zu verändern, muss man aktiv werden. Deshalb haben wir uns mit mehreren Top-Partnern zusammengetan«, sagt Lürssen.
Zunächst richtet Lürssen bis zum Sommer ein Innovationslabor ein, um die Integration und den Betrieb eines Brennstoffzellen-Systems an Bord einer mit Methanol betriebenen Yacht zu simulieren und zu testen. Bei dem Konzept von Lürssen und dem Batteriehersteller Freudenberg handelt es sich um eine Brennstoffzelle, die mit Wasserstoff betrieben wird, der kontinuierlich aus Methanol erzeugt wird.
Die Entscheidung für Methanol anstelle von elementarem Wasserstoff fiel aufgrund seiner höheren Energiedichte, der einfachen Handhabung und der leichten weltweiten Verfügbarkeit. Vor allem aber kann Methanol in Strukturtanks im Doppelboden einer Yacht gelagert werden, im Gegensatz zu unter Druck stehendem oder verflüssigtem Wasserstoff, der wertvollen Platz über der Tankdecke und umfangreiche Tankstrukturen benötigt.
Methanol ist ein wichtiger Grundstoff für die chemische Industrie und seit Jahrzehnten eine Option für den Einsatz als sauberer Kraftstoff. Wenn es aus erneuerbaren Quellen hergestellt wird, z.B. durch CO2-Abtrennung aus der Atmosphäre, ist Methanol völlig klimaneutral.
Dank der modularen Bauweise kann das Methanol-Brennstoffzellensystem angepasst werden, um Platzbedarf und Kosten so gering wie möglich zu halten und den Gesamtwirkungsgrad des Systems so hoch wie möglich zu gestalten.