Die Europäische Kommission und die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB/EIF) bündeln ihre Kräfte zur Förderung von Investitionen in eine nachhaltige maritime Wirtschaft.
Zur Umsetzung der neuen EU-Politik für eine nachhaltige »blaue Wirtschaft« wollen beide Institutionen gemeinsam mit den EU-Mitgliedstaaten daran arbeiten, den bestehenden Finanzierungsbedarf zur Verringerung der Verschmutzung der europäischen Meere zu decken und Investitionen für blaue Innovationen und die blaue Bioökonomie zu unterstützen. Der Aktionsplan der Europäischen Kommission zur Verringerung der Umweltverschmutzung (Zero Pollution Action Plan) zielt darauf ab, die Verschmutzung durch Nährstoffeintrag und chemische Schädlingsbekämpfungsmittel um 50%, den Plastikmüll im Meer um 50% und das in die Umwelt freigesetzte Mikroplastik um 30% zu reduzieren. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Mittelmeer.
Die Europäische Investitionsbank finanziert Operationen, die darauf abzielen, die Einleitung von chemischen Schadstoffen, Nährstoffen, Plastikmüll und Mikroplastik in das Meer zu verringern. Sie unterstützt ein verbessertes Abfall-, Abwasser- und Regenwassermanagement und bringt gleichzeitig ihr umfangreiches Know-how bei der Vorbereitung, Durchführung und Finanzierung von Projekten ein.
Beide Institutionen wollen nun eine umfassende Marktstudie durchführen und geeignete Projekte zur Vermeidung und Verringerung von Umweltverschmutzung identifizieren, wie z.B. biologische Abbaubarkeit, Recycling und Wiederverwendung entlang der gesamten Kunststoff-Wertschöpfungskette. Sie wollen Lösungen anbieten, um den Zugang zu Finanzierungen zu verbessern, u.a. durch Risikominderungsfazilitäten, Bereitstellung von Eigenkapital oder Darlehen, Zuschüsse, die alle darauf abzielen, private und öffentliche Finanziers zu motivieren, solche Projekte mit zusätzlicher Liquidität zu versorgen.
Der Europäische Investitionsfonds (als Teil der EIB-Gruppe) und die Europäische Kommission werden gemeinsam einen Rahmen zur Förderung von Investitionen in »blaue Innovationen« und zur Umsetzung der Strategien »Vom Bauernhof bis zum Teller« und »Bioökonomie« ausarbeiten. Zu den Zielbereichen gehören unter anderem Innovationen in »blaue« Bioökonomie, die Produktion und Vermarktung nachhaltiger Meeresfrüchte und Algenprodukte sowie nachhaltiger maritimer Tourismus und Umweltlösungen.
Dabei sollen Lösungen für die Finanzierung durch Eigenkapital und Garantien entwickelt werden. Die Behörden in den Mitgliedstaaten sollen so die Möglichkeit bekommen, ihre nationalen Ressourcen durch Finanzinstrumente und Mischfinanzierungen mit Mitteln aus den einschlägigen europäischen Fonds, insbesondere dem Europäischen Fonds für maritime Fischerei und Aquakultur (EMFAF), zu ergänzen. Als Teil der vorgeschlagenen Maßnahmen innerhalb des Rahmens würde die EIB-Gruppe insbesondere über den EIF Markttests und Fachwissen in den Bereichen Produktstrukturierung, private Mittelbeschaffung und Mandatsumsetzung bereitstellen.