Der Hamburger Terminalbetreiber HHLA verhandelt mit der chinesischen Cosco Shipping über eine strategische Minderheitsbeteiligung am Terminal Tollerort.
Passiert jetzt, wovor [ds_preview]viele Hafenexperten bereits gewarnt haben? Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) verhandelt mit der Hafensparte des chinesischen Schifffahrtskonzerns Cosco über einen möglichen Einstieg am Containerterminal Tollerort. Darüber informierte die HHLA in einer Pflichtmitteilung.
Cosco Shipping Ports Limited (CSPL) ist ein in Hongkong notierter, weltweit aktiver Terminalbetreiber und Teil der Cosco Shipping Gruppe. Bei den Verhandlungen gehe es um eine strategische Minderheitsbeteiligung der CSPL an der HHLA Container Terminal Tollerort
GmbH (CTT), einer 100%-igen Tochtergesellschaft der HHLA, heißt es.
Weitere Details werden vorerst nicht genannt. Dem Vernehmen nach soll ein möglicher Anteil aber unter 50% liegen. Über die kommerziellen und rechtlichen Eckpunkte werde weiter verhandelt. Eine rechtsverbindliche Vereinbarung sei noch nicht getroffen worden. Dafür sei neben der Zustimmung der jeweiligen Gremien auch eine Freigabe durch die zuständigen Behörden erforderlich.
Die HHLA verspricht sich nach eigenen Angaben durch eine mögliche Cosco-Beteiligung mehr Gütervolumen und mehr Planungssicherheit für das Container Terminal Tollerort.
Bislang ist nur Hapag-Lloyd an einem Terminal beteiligt, mit 25,1% am CTA. Allerdings hatte die Hamburger Reederei angekündigt, ab 2023 einen mit Megamax-Neubauten (23.500 TEU) bestückten Fernost-Dienst abzuziehen und nach Wilhelmshaven zu verlegen. Außerdem lassen aktuell mit Maersk und CMA CGM zwei weitere Großkunden wegen Abfertigungsproblemen in Hamburg Schiffe nach Bremerhaven fahren.
Cosco, einer der global größten Terminalbetreiber, verfügt bereits in den Westhäfen Antwerpen und Zeebrügge über eigene Terminals und hatte nach der Übernahme des Hafens Piräus eine starke Konkurrenz zu den Nordrange-Standorten im Mittelmeer aufgebaut.