Schon Anfang 2022 könnte im Hafen von Antwerpen ein Schlepper mit Methanol-Antrieb im Einsatz sein. Voraussetzung dafür [ds_preview] war die Genehmigung des »Methatug«-Projektes durch die Europäische Kommission – diese gab nun grünes Licht. 

Damit kann der Schlepper, der Teil des europäischen Fastwater-Projekts ist, auf einen Methanolantrieb umgerüstet werden. Da Binnenschiffe und damit auch die im Hafen von Antwerpen eingesetzten Schlepper die Vorschriften der ZKR (Zentralkommission für die Rheinschifffahrt) einhalten müssen, ist für den »Methatug« eine Sondergenehmigung erforderlich.

Bereits vor rund 18 Monaten wurde daher das Projekt bei der CESNI, dem europäischen Komitee für die Festlegung von Normen in der Binnenschifffahrt, vorgestellt. Nun wurde die formale Genehmigung erteilt, so dass in Kürze mit dem Umbau des Schleppers begonnen werden kann. Der »Methatug« wird voraussichtlich Anfang 2022 einsatzbereit sein.

Multi-Fuel-Port

Diese Premiere ist Teil eines integrierten Greening-Programms für die eigene Flotte des Hafens von Antwerpen, heißt es in einer Mitteilung heute. Im Rahmen dieses Programms sollen die systematisch umweltfreundlichsten Technologien zum Einsatz kommen. Bereits in den letzten Jahren wurden am Hafen von Antwerpen, dem fünftgrößten Bunkerhafen der Welt, Flüssigerdgas (LNG) in den Bunkermarkt integriert. Bis 2025 soll der Hafen ein vollwertiger Multi-Fuel-Port werden, in dem See- und Binnenschiffe neben konventionellen Kraftstoffen auch alternative, kohlenstoffarme Kraftstoffe wie Methanol, Wasserstoff oder Strom bunkern können.

Jacques Vandermeiren, CEO Hafen von Antwerpen © Port of Antwerp

Jacques Vandermeiren, CEO Hafen von Antwerpen © Port of Antwerp

Jacques Vandermeiren, CEO Hafen von Antwerpen, sagte: »Gemeinsam mit unseren Partnern sind wir ständig auf der Suche nach innovativen Anwendungen und Möglichkeiten für die Umstellung auf alternative und erneuerbare Energiequellen. Der ›Methatug‹ ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem nachhaltigen und CO2-neutralen Hafen. In diesem Projekt galt es zahlreiche technische und regulatorische Herausforderungen zu überwinden. Mit Projekten wie diesem ebnen wir den Weg und hoffen, dass andere Häfen unserem Beispiel folgen und sich von unseren Erfahrungen inspirieren lassen.«