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Das Joint Venture »Hydrogenious LOHC Maritime« will emissionsfreie Onboard-Antriebssysteme für die Schifffahrt entwickeln. Basieren werden diese [ds preview] auf der LOHC-/Brennstoffzellentechnologie.

Hydrogenious LOHC Technologies und Johannes Østensjø haben das Joint Venture Hydrogenious LOHC Maritime gegründet. Ziel ist es, neuartige emissionsfreie Liquid Organic Hydrogen Carrier (LOHC)-basierte Anwendungen für die Seeschifffahrt zu entwickeln und zu vermarkten. Der Fokus liegt dabei auf bordseitigen LOHC-/Brennstoffzellen-Antriebssystemen im Megawatt-Maßstab. Im Jahr 2025 soll ein kommerzielles Produkt betriebsbereit sein. Wie die Partner mitteilten, soll mit Hilfe der Hydrogenious LOHC-Technologie der Wasserstoff chemisch an ein flüssiges organisches Trägermaterial gebunden werden, was »besondere Sicherheit ermögliche«. Zudem könnte bestehende Kraftstoffinfrastruktur an Bord sowie in Häfen genutzt werden. Die zum norwegischen Ministerium für Klima und Umwelt gehörende Förderagentur Enova hat heute angekündigt, das erste Projekt des Joint Ventures – HyNjord – mit rund 2,5 Mio. € zu unterstützen.

Erstes Projekt: HyNjord

Das erste Projekt HyNjord konzentriert sich auf die Entwicklung eines 200 kW-Piloten mit LOHC/Brennstoffzellen-Antriebssystem. Grundsätzlich wird die geplante maritime Anwendung den Angaben zufolge drei Kernkomponenten an Bord integrieren: Die LOHC Release Unit, die bei Bedarf auf dem Schiff Wasserstoff aus dem flüssigen organischen Trägermaterial Benzyltoluol freisetzt, sowie eine Brennstoffzelle und eine Schnittstelle zum Energiemanagementsystem des Schiffes.

»Wir sehen die Notwendigkeit, Technologien für den Einsatz verschiedener emissionsfreier Energieträger zu entwickeln. LOHC wird eine neue Alternative zu komprimiertem und flüssigem Wasserstoff sein, und die verschiedenen Energieträger werden sehr wahrscheinlich unterschiedliche Vorteile und Anwendungsbereiche haben. Das HyNjord LOHC-Projekt wird uns wertvolle Informationen liefern, um dazu beizutragen, dass Wasserstoff zu einer echten Alternative zu fossilen Brennstoffen wird«, sagt Øyvind Leistad, Marketing Director bei Enova.

Das Joint Venture Hydrogenious LOHC Maritime will den Einsatz von Brennstoffzellen und Wasserstoff zur Energieerzeugung auf einem Schiff demonstrieren. Die strategische Planung für den neuen Typ eines LOHC-basierten Service Operation Vessels – eines Serviceschiffes für Offshore-Windparks – war bei der Østensjø-Tochter Edda Wind »bereits beschlossene Sache«, heißt es. Die Edda Wind-Schiffe seien bereits an das neue Antriebssystem angepasst worden.