Nachdem ein an Corona erkrankter Seemann fast auf See gestorben wäre, haben sich die führenden Shipmanager auf eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme geeinigt.[ds_preview]
Der Branchenverband Intermanager gab heute bekannt, dass künftig über die internationalen Vorschriften für den Seeverkehr hinausgegangen werden soll, um das Leben der Besatzungen im Fall der Fälle besser retten zu können.
Der Schritt folgt auf ein lebensbedrohliches Szenario, bei dem ein an Covid-19 erkrankter Seemann während einer langen Überfahrt aufgrund von Sauerstoffmangel fast gestorben wäre, heißt es zur Begründung der Maßnahme. Die Intermanager-Mitglieder erörterten die Situation und beschlossen den Angaben zufolge einstimmig, den Sauerstoffvorrat an Bord von einer auf zwei 40-Liter-Flaschen zu verdoppeln. Außerdem empfehlen sie, Sauerstoffkonzentratoren vorrätig zu halten.
Intermanager-Präsident Mark O’Neil, der auch Chef von Columbia Shipmanagement ist, sagte: »Dieser erschütternde Vorfall hat die Unzulänglichkeiten der bestehenden Vorschrift für die Versorgung mit Sauerstoff an Bord aufgezeigt, insbesondere bei Covid-19, das schwerwiegende Auswirkungen auf die Atemwege haben kann.«
Die Überquerung des Pazifiks kann 12 Tage dauern, die Überquerung des Atlantiks sieben bis acht Tage. In einem medizinischen Notfall würde eine Sauerstoffflasche nicht ausreichen, »was dazu führen würde, dass der Sauerstoff rationiert werden müsste, bis die Küste erreicht oder ein Rettungshubschrauber organisiert werden kann.«
Anstoß von Anglo-Eastern
O’Neil bedankte sich explizit beim Shipmanager Anglo Eastern, der auf dieses Problem aufmerksam gemacht hatte. »Wir sind der Meinung, dass die Vorschriften nicht ausreichend sind und wir mehr tun müssen, um das Leben unserer Besatzung zu schützen«, so der Präsident weiter.
In Zusammenarbeit mit der Beschaffungsplattform GenPro hat Columbia für die InterManager-Mitglieder einen günstigen Preis für den Bezug von Sauerstoffkonzentratoren und -flaschen im Rahmen eines Großeinkaufs erzielt.