Mit dem US-Handelskonzern Costco chartert ein weiterer großer Verlader eigene Schiffe ein, um rechtzeitig das Weihnachtsgeschäft bedienen zu können.[ds_preview]
Schuld sind die angespannte Lage am Containermarkt mit Engpässen bei schiffen und Container und Abfertigungsstaus vornehmlich vor den US-Häfen. Die Costco Wholesale Corp. versucht jetzt, wie zuvor schon Walmart, Ikea, Home Depot und andere große Handelsunternehmen, mit eigenen Schiffen leere Regale zu verhindern.
Der in Issaquah im US-Bundesstaat Washington beheimatete Konzern, das fünftgrößte Einzelhandelsunternehmen der Welt, hat Medienberichten zufolge drei kleine Containerschiffe mit 800 TEU bis 1.000 TEU für ein Jahr gechartert sowie Hunderte Tausende eigene Container geleast, um Exportwaren aus Asien in die USA und nach Kanada zu bringen, bestätige CFO Richard Galanti in einer Analystenkonferenz zu den aktuellen Quartalszahlen.
Vorerst sind zehn Fahrten je Schiff geplant, heißt es. Um welche Tonnage es sich konkret handelt, wurde nicht offengelegt. In den kommenden zwölf Monaten sollen rund 20% der Asienimporte mit den Charterschiffen transportiert werden, heißt es.
Grund für das Vorpreschen von Costco sind die anhaltenden Verzögerungen im Containerverkehr, durch die sich Lieferzeiten zum Teil mehr als verdoppelt haben. Vor den Häfen Los Angeles und Long Beach an der US-Westküste liegen derzeit rund 80 Schiffe auf Reede und warten auf Abfertigung.
Das Importvolumen bei Costco erreichte im Jahr 2020 rund 159.000 TEU. In diesem Jahr sind es bereits 158.000 TEU. Der Einzelhändler hat den Verkauf von wichtigen Artikeln wie Badetüchern, Papierhandtüchern, Wasser und stark nachgefragten Reinigungsprodukte nach eigenen Angaben bereits stark eingeschränkt, weil die Lagerbestände schmelzen und Hamsterkäufe vermieden werden sollen.