Aus einer leckgeschlagenen Pipeline auf dem Meeresgrund sind seit Sonnabend bis zu 550.000 l Öl ausgelaufen. Jetzt wurde ein Hapag-Lloyd-Schiff untersucht.[ds_preview]

Die Behörden vermuten, dass ein Schiffsanker die Öl-Pipeline vor Orange County an der US-Westküste beschädigt hat. Taucher hatten einen gut 30 cm langen Riss entdeckt, außerdem wurde nach Angaben der US-Küstenwache ein rund 1,2 km langes Teilstück Rohrleitung verbogen und mehr als 30 m über den Meeresboden verschoben. Das auslaufende Öl hat Teile der Strände an der kalifornischen Küste südlich von Los Angeles verseucht, das Baden und Fischen wurde verboten. Über eine Strecke von 4 km wurden schwimmende Barrieren ausgelegt, um den Schaden einzudämmen.

In Verdacht ist offenbar ein Hapag-Lloyd-Schiff geraten. Experten der US Coast Guard haben im Hafen von Oakland die »Rotterdam Express« (4.843 TEU) untersucht. Den Angaben zufolge lag das deutsche Containerschiff nur etwa 500 m von der Öl-Pipeline vor Anker, bevor der Schaden auftrat. Das hätten Satellitenbilder bestätigt. Die »Rotterdam Express« hatte am Montag den Anker gelichtet und Kurs auf Oakland genommen.

Ein Sprecher von Hapag-Lloyd, wies den Verdacht gegenüber der HANSA zurück. Die »Rotterdam Express« sei zwar in der Nähe gewesen, habe auf Anweisung von San Pedro Traffic am Ankerplatz SF-3 vor dem Doppelhafen Los Angeles/Long Beach »genau wie gewünscht« den Anker geworfen. Während des fraglichen Zeitraums habe sich das Schiff weder von seinem Ankerplatz entfernt, noch sei es über die Pipeline gefahren. »Hapag-Lloyd kooperiert uneingeschränkt mit allen beteiligten Behörden«, heißt es von seiten der Reederei. »Wir glauben wir nicht, dass wir etwas mit dem Leck zu tun haben.«

Die Reede in der San Pedro Bay ist derzeit wegen der Engpässe in den Häfen mit wartenden Schiffen überfüllt. Andere Schiffe könnten den Schaden also ebenso verursacht haben, heißt es seitens der Behörden.

Pipeline, Öl, Kalifornien
Aufräumarbeiten am Strand (© USCG)